Please use this identifier to cite or link to this item: https://hdl.handle.net/10419/178072 
Year of Publication: 
2012
Series/Report no.: 
IAB-Regional. IAB Nord No. 02/2012
Publisher: 
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), Nürnberg
Abstract: 
Die Gruppe der Alleinerziehenden ist heute keine gesellschaftliche Randerscheinung mehr. Gegenwärtig leben in Mecklenburg-Vorpommern etwa 36.000 Familien mit Kindern unter 18 Jahren und einem alleinerziehenden Elternteil. Zwar geht ihre Zahl in den letzten Jahren infolge der demografischen Entwicklung zurück. Die Bedeutung dieser Familienform hat aber seit Mitte der 1990er Jahre sehr stark zugenommen. Jede vierte Familie mit minderjährigen Kindern in Mecklenburg-Vorpommern hat einen alleinerziehenden Haushaltsvorstand. Mehr als 90 Prozent der Alleinerziehenden im Land sind weiblich. Alleinerziehende sind, unter anderem infolge der häufig eingeschränkten Möglichkeiten des Einkommenserwerbs durch die schwierige Vereinbarkeit von Familie und Beruf, wesentlich stärker armutsgefährdet als Paarfamilien. Die Hilfebedürftigkeit und die Dauer des Hilfebe-zugs sind überdurchschnittlich hoch. Aktuell liegt die Hilfequote der Alleinerziehenden im Land mit rund 54 Prozent weit über dem Bundesdurchschnitt. Die Betroffenheit von Arbeitslosigkeit ist überdurchschnittlich hoch. In Mecklenburg-Vorpommern waren im Jahr 2011 mehr als 9.000 Alleinerziehende arbeitslos gemeldet. Die Zahl der arbeitslosen Alleinerziehenden ist in den letzten Jahren - vor allem demografiebedingt - zwar deutlich gesunken, allerdings sind sie nur unterproportional an den Abgängen aus Arbeitslosigkeit beteiligt. Die Erwerbsorientierung der Alleinerziehenden ist hoch. Die Erwerbsquote erreicht in Meck-lenburg-Vorpommern gegenwärtig rund 79 Prozent. Etwa zwei Drittel der Alleinerziehenden gehen einer Erwerbstätigkeit nach, die große Mehrheit von ihnen einer Vollzeitbeschäftigung. Etwa 90 Prozent der arbeitslosen Alleinerziehenden streben eine Vollzeitbeschäftigung an. Sinkende Arbeitslosenzahlen und eine steigende Erwerbstätigenquote weisen auf eine güns-tigere Arbeitsmarktsituation als noch vor einigen Jahren hin. Allerdings besteht im Land nach wie vor ein erhebliches Verbesserungspotenzial. Die Alleinerziehenden sind keine homogene Gruppe. Problemlagen variieren mit dem Alter und der Zahl der Kinder, dem Alter der alleinerziehenden Person, mit ihrer beruflichen Quali-fikation, den regionalen Arbeitsmarktbedingungen und nicht zuletzt der lokalen Kinderbe-treuungsinfrastruktur. Insofern sind je nach Personengruppe und regionalem Umfeld speziel-le Strategien zur Unterstützung der Arbeitsmarktintegration gefordert.
Subjects: 
Alleinerziehende
Arbeitslosigkeit
Arbeitsmarktpolitische Förderung
Erwerbstätig-keit
Mecklenburg-Vorpommern
Document Type: 
Research Report

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