Die frühe Kritik des abstrakten Pazifismus bei Ernst Jünger

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2003
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Die Würdigungen des Denkstils Ernst Jüngers unterstreichen nicht selten seine gewaltige Fähigkeit, Bilder zu schaffen, die mit der Strenge und der Intensität eines Blitzes den Sachverhalt beleuchten. Diese Verweisung seines Werkes auf das Bild meint gewöhnlich das mit Wörtern verfertigte Werk, das letzten Endes mit der Dichtung verwandt ist. Ich versuche in diesem Aufsatz, zu zeigen, wie dieses Denken, das Bilder schafft, die über die Erfahrung der Europäer in einem der dramatischsten Abschnitte des 20. Jahrhunderts Rechenschaft ablegen, in einem bestimmten Moment des Lebens Jüngers die Gestalt eines Nachdenkens über das photographische Bild annimmt. Jüngers Nachdenken über die Photographie und Gebrauch der Photographie bezeigen seinen aufmerksamen Blick, um die neuen und auf die Dauer bestimmenden Aspekte zu fassen, die in der Zeit der Weimarer Republik zutage traten. Ich werde aber auf diese Frage weder anhand seiner theoretischen Überlegungen in wohlbekannten Schriften wie Über den Schmerz oder Der Arbeiter noch durch das Nachspüren dieser oder jener Behauptung in seinem weiten Werk eingehen, sondern hauptsächlich am Leitfaden seiner Arbeit als Verfasser bzw. Herausgeber einiger Bildbände -- ein Genre, das im besiegten Deutschland nach dem Versailler Frieden stark und glücklich hervorkommt. Zwischen 1930 und 1933 verfertigte Jünger vier seltsame Bildbände. Zwei handelten von der Erinnerung und dem Begriff des Ersten Weltkrieges: Das Antlitz des Weltkrieges. Fronterlebnisse deutscher Soldaten und Hier spricht der Feind. Kriegserlebnisse unserer Gegner.
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Günter Figal und Georg Knapp (Hrsg.) (2003) Verwandtschaften, Attempo- Verlag, Die Tübinger Phänomenologishe Bibliothek, p. 116-145
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