Abstract
Zusammenfassung
Der politische Konflikt um den Klimawandel bestimmt die deutsche Politik. Dieser Artikel untersucht die oftmals vernachlässigte Rolle der Alternative für Deutschland (AfD) in dieser Auseinandersetzung und zeigt, dass rechtspopulistische Parteien keine „single-issue“-Parteien sind. Dabei wird sowohl die Angebots- als auch die Nachfrageseite beleuchtet. Der Artikel fokussiert zunächst auf das klimapolitische Angebot der AfD und diskutiert, wie sie, im starken Gegensatz zu ihren Mitbewerber*innen, den anthropogenen Klimawandel leugnet und welche konkreten energiepolitischen Themen sie dabei in den Mittelpunkt stellt. Im Anschluss zeigt der Artikel, dass die Positionierung der AfD mit den Ansichten ihrer Wähler*innen im Einklang steht. Das Angebot korrespondiert mit der Nachfrage: „Klimaskeptische“ Teile der deutschen Bevölkerung sympathisieren verstärkt mit der AfD. Das betrifft nicht nur allgemeine Ansichten zur Existenz des menschengemachten Klimawandels, sondern auch konkret den Ausbau der Produktion erneuerbarer Energie oder den Atom- und Kohleausstieg. Dabei bildet die AfD den klaren Gegenpol zu den Sympathisant*innen von Bündnis 90/Die Grünen. Abschließend diskutiert der Beitrag die Implikationen dieser Ergebnisse, insbesondere in Bezug auf aktuelle Debatten rund um gesellschaftliche Konfliktlinien und zunehmende Polarisierung.