Effekt der Wachstumshormontherapie von Kindern mit Silver-Russell Syndrom auf die Erwachsenengröße

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/135563
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-1355631
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-76914
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2023-01-23
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Binder, Gerhard (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2022-07-28
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Schlagworte: rhGH , Gonadotropin-Releasinghormon , Minderwuchs
Freie Schlagwörter: Silver-Russell Syndrom
Wachstumshormon
Wachstumshormontherapie
ICR1-Hypomethylierung
mUPD7
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Inhaltszusammenfassung:

Kinder mit SRS erreichen eine Erwachsenenkörperhöhe, die in der Regel ungefähr 4 SD unter dem Durchschnitt der Erwachsenenkörperhöhe der Normalbevölkerung liegt. Der Langzeiteffekt von synthetischem humanem Wachstumshormon auf Patienten mit SRS war bisher unbekannt. Diese retrospektiv-dizentrische Studie vergleicht die Erwachsenenkörperhöhe und den Größengewinn von GH behandelten Patienten mit SRS mit unbehandelten Patienten mit SRS. Die behandelte Gruppe bestand aus 37 Patienten, 16 Mädchen und 21 Jungen, die nach strikten klinischen Kriterien diagnostiziert wurden und von denen 32 Patienten epigenotypisiert wurden. 11 Patienten hatten eine ICR1-Hypomethylierung, 1 Patient eine Chromosom 11 Aberration und 5 Patienten ei-ne mUPD7. 15 Patienten wurden negativ getestet. Zu Beginn waren die behandelten Patienten im Mittel 7,2 ± 2,6 Jahre alt und ihre mittlere Größe lag bei 3,34 ± 1,21 SDS. Die Patienten wurden im Mittel 5,6 ± 3,1 Jahre lang mit einer mittleren GH-Dosierung von 50,1 ± 12,8 µg/kg/d behandelt. Die Pubertät wurde bei 16 Patienten mit einem GnRH Analogon blockiert. Die unbehandelte Gruppe bestand aus 13 Patienten, 5 Mädchen und 8 Jungen. Die Patienten waren zum Vergleichszeitpunkt zu Beginn im Mittel 6,8 ± 4,3 Jahre alt und 3,34 ± 1,45 SDS groß. Patienten, die mit GH behandelt wurden, erreichten eine Erwachsenenkörperhöhe von 2,12 ± 0,98 SDS und gewannen damit 1,22 SDS im Vergleich zum Be-handlungsbeginn. Die unbehandelten Patienten erreichten eine Erwachsenenkörperhöhe von 3,13 ± 1,37 SDS und gewannen nur 0,12 SDS. Hier gab es nahezu kein Aufholwachstum. Bei der Matching Pair Analyse wurden die männlichen Behandelten um 11,1 ± 6,1 cm (1,50 ± 0,82 SDS) größer als ihre unbehandelten zugeordneten Partner. Die weiblichen Behandelten wurden um 4,0 ± 12,7 cm (0,70 ± 2,22 SDS) größer als ihre zugeordneten Partnerinnen. Das Outcome der behandelten Patienten war abhängig von der Körperhöhe zu Behandlungsbeginn und der Behandlungsdauer. Der Größengewinn war am größten bei den zu Behandlungsbeginn kleinsten und jüngsten Patienten und eine längere Behandlungsdauer wirkte sich positiv auf den Größengewinn aus. Die Art der epigenetischen Mutation war kein signifikanter Erfolgsprädiktor. Eine Tendenz zu größerem Erfolg zeigten jedoch Patienten mit einer mUPD7. Ein früherer oder späterer Pubertätsbeginn wirkte sich nicht auf die Erwachsenenkörperhöhe aus. Eine GnRHa Therapie war mit der Erwachsenenkörperhöhe und dem Gesamtgrößengewinn negativ korreliert, was vermutlich auf eine Verzerrung durch die Indikationsstellung zu erklären ist. Wir konnten zusammenfassend einen positiven Effekt der GH Therapie auf die Erwachsenenkörperhöhe bei Patienten mit SRS beobachten mit einem Größen-gewinn von 1,22 SDS. Der Therapieeffekt entspricht dem Ergebnis bei nichtsyndromalem SGA-Kleinwuchs. 

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