Vorhersagbarkeit der Brems-Reaktionszeit bei degenerativen Erkrankungen des Hüftgelenkes oder Hüftgelenksendoprothese

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Zitierfähiger Link (URI): http://hdl.handle.net/10900/79847
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-dspace-798473
http://dx.doi.org/10.15496/publikation-21243
Dokumentart: Dissertation
Erscheinungsdatum: 2018
Sprache: Deutsch
Fakultät: 4 Medizinische Fakultät
Fachbereich: Medizin
Gutachter: Ipach, Ingmar (Prof. Dr.)
Tag der mündl. Prüfung: 2017-12-18
DDC-Klassifikation: 610 - Medizin, Gesundheit
Freie Schlagwörter: Fahrtauglichkeit
Bremsfertigkeit
Bremssimulator
Lizenz: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=de http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/doku/lic_ohne_pod.php?la=en
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Inhaltszusammenfassung:

Sehr häufig fragen Patienten vor bzw. nach orthopädischen Eingriffen nach ihrer Fahrtauglichkeit. Durch große Unterschiede der individuellen Heilungsverläufe einhergehend mit unterschiedlichen Bremsfertigkeiten kann eine generelle Empfehlung auf Grund einer bestimmten Diagnose nicht allgemeingültig gegeben werden. Deshalb verfolgte diese Studie das Ziel, mit einer einfachen und schnellen klinischen Testung Patienten und Ärzten ein Werkzeug zu geben, das eine ungefähre Einschätzung der Bremsfähigkeit liefern kann. 100 Patienten im Alter von 24 bis 85 Jahren mit Hüftgelenksarthrose bzw. Hüftgelenksprothese wurden dazu in einem Bremssimulator als Goldstandard getestet. Die gemessenen Bremsreaktionszeiten wurden anschließend mit den demographischen Daten, verschiedenen klinischen Tests und Schmerzfragebögen verglichen. Ziel dabei war die Identifikation von relevanten Einflussfaktoren auf die Bremsleistung. Die höchste Korrelation mit der BRT zeigte die Reaktionsmessung auf schiefer Ebene (τ=0,505; p<0,001), gefolgt vom Step Test nach Hau (τ=0,307; p<0,001). Die anderen klinischen Tests waren nur geringfügig ungenauer als der Step Test nach Hau. Bei den demografischen Daten war das Geschlecht der bedeutendste Faktor (p<0,001; τ=0,374), gefolgt von der Körpergröße (τ=-0,276; p<0,001). Die erhobenen Schmerzfragebögen führten ebenfalls zu signifikanten Ergebnissen. Die Nummerische Rating Skala (τ=0,272; p<0,001) war etwas genauer als die HOOS Symptom Dimension (τ=-0,264; p<0,001). Weitere erhobene Faktoren wie Sport pro Woche, Fahrerfahrung (in Jahren) und Kellgren-Lawrence Grad hatten keinen Einfluss auf die gemessenen Bremszeiten. Bei der Betrachtung der Ergebnisse sollte festgehalten werden, dass viele Faktoren mit der BRT, gemessen im Bremssimulator, korrelieren, doch kein einzelner Wert eine sichere Aussage für die Fahrtauglichkeit machen kann. Angesichts der auch im Bremssimulator intraindividuellen hohen Spannweite sowie auch der als kritisch zu sehenden rein zeitbasierten Empfehlungen nach Operation, welche ebenfalls relevante Unschärfen aufweisen, können auch solche klinischen Tests als Orientierungshilfe durchaus herangezogen werden. Bei forensischen Fragestellungen bleibt jedoch auch weiterhin der Bremssimulator unabdingbarer Goldstandard.

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