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Zeitschriftenartikel

Interessen und Ideen: Soziologische Kritik einer problematischen Unterscheidung

MPG-Autoren
/persons/resource/persons41260

Münnich,  Sascha
Soziologie des Marktes, MPI for the Study of Societies, Max Planck Society;

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Zitation

Münnich, S. (2011). Interessen und Ideen: Soziologische Kritik einer problematischen Unterscheidung. Zeitschrift für Soziologie, 40(5), 371-387.


Zitierlink: https://hdl.handle.net/11858/00-001M-0000-000F-880C-A
Zusammenfassung
Dieser Artikel kritisiert die sowohl in der Politikwissenschaft als auch in der Wirtschaftssoziologie häufig zu beobachtende Entgegensetzung von Ideen und Interessen. Hinter dieser Dichotomie stehen zwei quer zueinander liegende Begriffsdimensionen: erstens die Frage, ob Interessen aus der gesellschaftlichen Position ableitbare Handlungsorientierungen oder subjektive, situative Handlungsintentionen bezeichnen; zweitens die Frage, ob Interessen kulturell begrenzt oder formiert sind. Anhand einer ausführlichen Diskussion verschiedener sozialtheoretischer Perspektiven wird ausgeführt, dass diese beiden Dimensionen schon im Begriff des Interesses selbst impliziert sind. Es wird gezeigt, dass ein mehrdimensionaler Interessenbegriff dabei helfen kann, das gegenseitige konzeptionelle „Aufsaugen“ von Ideen und Interessen in der Politikwissenschaft und in der Wirtschaftssoziologie zu vermeiden und daraus entstehende Erklärungsprobleme zu überwinden. Die Formierung von Interessen wird als Ausdruck der situativen Vermittlung von materiellen Positionen und ideellenWahrnehmungsmustern beschrieben.
In this article the often used dichotomy between ideas and interests in political science and economic sociology is criticized. This dichotomy hides two different conceptual dimensions of interests: first, the question whether interests can be derived from social positions or need to be understood as situational intentions; second, the question whether interests are substantially formed by culture or only culturally constrained. A discussion of different perspectives on interests in sociological theory shows that both dimensions are implicit in the concept of interests. It is then shown how a three-dimensional concept of interests can help to bridge theoretical gaps between structuralism and constructivism in political science and economic sociology. In both fields it can be observed how in many models that try to link ideas and interests one side eventually “absorbs” the other. Instead, the formation of interests is described as situational interference between material social positions and ideational patterns which allows us to overcome the largely unclear dichotomy of ideas and interests in both fields.