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Hochschulschrift

Erinnern kurzer Zeitdauern: behaviorale und neurophysiologische Korrelate einer Arbeitsgedächtnisfunktion

MPG-Autoren
/persons/resource/persons19985

Schubotz,  Ricarda I.
MPI of Cognitive Neuroscience (Leipzig, -2003), The Prior Institutes, MPI for Human Cognitive and Brain Sciences, Max Planck Society;

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Zitation

Schubotz, R. I. (1998). Erinnern kurzer Zeitdauern: behaviorale und neurophysiologische Korrelate einer Arbeitsgedächtnisfunktion. PhD Thesis, Max Planck Institute of Cognitive Neuroscience, Leipzig.


Zitierlink: https://hdl.handle.net/11858/00-001M-0000-0010-B1F5-F
Zusammenfassung
Thema: Viele alltägliche Situationen erfordern das Verarbeiten der zeitlichen Dauer von Ereignissen. Doch obwohl die Verarbeitung von Zeitdauer ein vertrautes Phänomen darstellt, ist ihre neurokognitive Realisierung bis heute kaum transparent geworden. Die Wahrnehmung, Evaluation und Speicherung zeitlicher Information sowie ihr Wiederabruf aus dem Gedächtnis sind Funktionen des Arbeitsgedächtnisses (working memory), einer Struktur, die aus der Umgebung aufgenommene und aus dem Langzeitgedächtnis abgerufene perzeptive und motorische Information einem kontinuierlichen Aktualisierungsprozeß unterzieht. Das Arbeitsgedächtnis ist kein unitäres System, sondern besteht aus mehreren, unabhängigen oder partiell unabhängigen funktionalen Einheiten, die parallel aktiv sind und jeweils auf die Verarbeitung einer bestimmten Informationsform spezialisiert sind. Die vorliegende Arbeit untersucht die Annahme, daß das kurzzeitige Behalten von Zeitdauerinformation als eine distinkte Arbeitsgedächtnisfunktion aufzufassen ist. Der spezifische Beitrag der Arbeit besteht dabei darin, die Behaltensprozesse von Zeitdauerinformation und Raumlokalisationsinformation funktional und neurophysiologisch voneinander abzugrenzen. Leitfragen: (1) Sind die zeitliche Dauer und die räumliche Lokalisation eines Stimulus Informationen, die im Arbeitsgedächtnis unabhängig voneinander verarbeitet werden? (2) Und wenn ja: Wie wird Dauerinformation im Arbeitsgedächtnis verarbeitet? Untersuchung: Die Überprüfung dieser Annahme gliederte sich in zwei Stufen, die sich unterschiedlicher Methoden bedienen. Zunächst wurde auf behavioraler Ebene mit dem Doppelaufgaben-Interferenzparadigma (dual task paradigm) die Hypothese einer (doppelten oder einfachen) Dissoziation überprüft. Die Ergebnisse der behavioralen Experimente wiesen auf eine einfache Dissoziation zwischen der zeitlichen und der räumlichen Informationsverarbeitung hin. Nach den Gegebenheiten des Doppelaufgaben-Interferenzparadigmas sprach dieses Ergebnis für eine Unabhängigkeit der Behaltensfunktionen zeitlicher Dauerinformation und räumlicher Lokalisationsinformation. Auf neurophysiologischer Ebene wurden daraufhin die mit den beiden kognitiven Funktionen einhergehenden elektrophysiologischen Aktivationsmuster anhand von Ereigniskorrelierten Potentialen (EKP) untersucht. Die Ergebnisse der EKP-Studie zeigten, daß das Behalten zeitlicher Dauerinformation und das Behalten räumlicher Lokalisationsinformation mit topographisch distinkter elektrophysiologischer Aktivität einhergehen. Das Ergebnis der behavioralen Experimente wurde damit auf neurophysiologischer Ebene bestätigt. Ergebnisse: Im Hinblick auf Frage (1) kann aufgrund der vorliegenden Experimente eine Unabhängigkeit der Behaltensfunktionen von Lokalisation und Dauer eines Stimulus angenommen werden. Im Hinblick auf Frage (2) weisen die Ergebnisse der EKP-Studie darauf hin, daß das Behalten der zeitlichen Dauer eines Stimulus eine Funktion des Präfrontalen Cortex (PFC) ist.