Kretz, V. (2013). Volkswirtschaftliche Analyse von Nachnutzungsalternativen auf Brachflächen in Niederösterreich : Kosten-Nutzen-Analyse von Renaturierung, Gewerbe- und Wohnstandortentwicklung [Master Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://resolver.obvsg.at/urn:nbn:at:at-ubtuw:1-45782
Vor dem Hintergrund steigender Flächeninanspruchnahme für Siedlungstätigkeiten werden drei Nutzungsalternativen (Renaturierung, Gewerbeansiedlung und Wohnsiedlung) einschließlich des Planungsnullfalls auf Brachflächen in Niederösterreich unter vereinfachten Annahmen einer Kosten-Nutzen-Analyse unterzogen. Die angenommene Brachfläche liegt in einem für Niederösterreich typischen Siedlungskontext innerhalb des Siedlungskerns. Als Ausgangspunkt für die Kosten-Nutzen-Analyse werden zunächst einmalige Investitions- und laufende Kosten sowie Nutzen ermittelt. Der Nutzen setzt sich einerseits aus den eingesparten Kosten, die im Fall derselben Entwicklung auf einer Fläche außerhalb des Ortsgefüges anfallen, und andererseits aus dem Nutzen aus Ökosystemleistungen zusammen. Die monetäre Bewertung der Kosten und Nutzen erfolgt anhand von Markt- und Schattenpreisen. Für den schwer fassbaren Nutzen aus Ökosystemleistungen wird der Benefit Transfer Ansatz gewählt.<br />Die Kosten-Nutzen-Analyse berücksichtigt bei der Renaturierungsvariante alle Kosten- und Nutzenkomponenten. Im Fall der Gewerbe- und Wohnansiedlung werden im Vergleich zur alternativen Fläche auf der "grünen Wiese" nur die Mehrkosten als Kosten sowie die eingesparten Kosten als Nutzen in die Analyse einbezogen. Die Nachnutzungsvariante Wohnsiedlung schneidet mit beiden Ergebnisvariablen am besten ab. Die Variante Gewerbeansiedlung liefert die zweitbesten Ergebnisse. Die Renaturierungsvariante hingegen ist mit einem negativen Nettogegenwartswert nicht zu empfehlen. Jedoch konnten viele Nutzenfaktoren mangels Daten nicht in die Analyse eingehen. Die Kosten-Nutzen-Analyse zeigt, dass die Entwicklung (Gewerbe und Wohnen) auf einer Brachfläche insgesamt kostengünstiger ist, als auf unerschlossenem Bauland. Grund dafür sind Errichtungs- und Erhaltungskosten der Infrastruktur sowie höhere Zeitkosten, die bei einer Nutzung von entlegenen Standorten anfallen. Generell weisen die Ergebnisse der Kosten-Nutzen-Analyse darauf hin, dass bestehende Ökosysteme nachrangig als Entwicklungsstandorte genutzt werden sollten, wenn volkswirtschaftlich günstigere Alternativen existieren.
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One strategy to face increasing land use for settlements contains the reuse of brownfields for new developments. In this work three alternative land use options (renaturation, settlement of businesses and housing) as well as the status quo are analyzed on brownfields in Lower Austria. Using simplified assumptions a cost benefit analysis is conducted for an assumed brownfield situated in a typically structured community in Lower Austria. The predefined brownfield is placed in the center of the community where infrastructure is available.<br />In the cost benefit analysis a net present value and a ratio of benefits and costs are computed for each land use alternative. The analysis shows that the best alternative is housing. A settlement of businesses represents the second best option. A renaturation can not be recommended because of its highly negative net present value. One reason for that could be the incomplete assessment of benefits from ecosystem services. The cost benefit analysis displays that using a brownfield site for developments (businesses and housing) is cheaper than using a greenfield site. The costs of construction and maintenance of infrastructure as well as saved time costs are the main reasons for this outcome. In general, the results of the cost benefit analysis indicate that existing ecosystems should not be used as development sites when better and cheaper options exist.<br />
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