Couverture fascicule

Karl FELD, Barbarische Bürger. Die Isaurier und das römische Reich.

[compte-rendu]

Année 2007 76 pp. 591-592
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Karl FELD, Barbarische Bürger. Die Isaurier und das römische Reich. Berlin-New York, W. de Gruyter, 2005. 1 vol. 17,5 χ 24,5 cm, XII-411 p., 4 pl. (Millennium- Studien, 8). Prix : 78 €. ISBN 3-1 1-018899-6.

Die Isaurier haben sich in der Spätantike längere Auseinandersetzungen mit dem römischen Reich geliefert, und man kann sie als „innere Barbaren" (Demandt, Dagron) den von außen in das Reich eindringenden Barbaren gegenüberstellen. Den Höhepunkt der isaurischen Geschichte bedeutete die Erhebung des Isauriers Tarakon- dissa zum Kaiser Zeno. In der willkommenen und auch gelungenen Monographie von Karl Feld, die hier anzuzeigen ist, sind nun alle wesentlichen Aspekte der Geschichte der Isaurier von den hethitischen Anfangen bis zur byzantinischen Zeit und untersucht worden. Nach einem einfuhrenden Überblick über die Forschungsgeschichte, geht Feld im zweiten Kapitel nach einer detaillierten landeskundlichen Skizze des Siedlungsgebiets auf die ethnische Identität und die Religion der Isaurier ein. Gegen die Thesen von W. D. Burgess hält Feld zu Recht an einer ethnischen Identität fest, während im Bereich der Religion die lange angeblich deutlich von der allgemeinen religiösen Entwicklung abgekoppelte pagane Prägung der Isaurier offen bleibt und in den hagiographischen Quellen offenkundig selbst die „schlimmsten isaurischen Räuber" Christen sind (Feld, S. 50). Das dritte Kapitel behandelt die wechselvolle Geschichte der „römischen Isauriens", das vierte beschäftigt sich detailliert mit der Geschichte der Aufstände und Raubzüge, die den schlechten Ruf der Isaurier begründeten. Feld nimmt, einer Anregung von Noel Lenski folgend, an, dass die Isaurier, die bis in die Hohe Kaiserzeit das zivilisatorische Niveau ihrer kleinasiatischen Umgebung innehatten und in nicht minderem Maße hellenisiert und romanisiert waren, im Verlauf des dritten Jahrhunderts während der Reichskrise eine Rebarbarisierung erfahren haben. Diesen Abstieg eines vormals kultivierten (die Stadt Germanikopolis besiedelnden) Volkes in die Barbarei hat, wie man den Darlegungen von Feld entnimmt, übrigens bereits Gerhart Hauptmann zum Gegenstand seines „Die Isaurer" gemacht und damit einen Kommentar zu den Verhältnissen der eigenen Zeit gegeben. Wie weit diese attraktive Deutung allerdings mit der (vermutlich aber zu weit getriebenen) Entdramatisierung der Reichskrise in Verbindung gebracht werden kann, muß offen bleiben. Vor allem müßte aber erklärt werden, wie sich bei der Annahme einer zwischenzeitlich erfolgten völligen Hellenisierung und kulturellen Romanisierung der Isaurier deren Sprache so hartnäckig halten konnte. Interessant wäre es auch gewesen, die von Feld Parallelen mit anderen Fällen von Banditismus und Loslösung aus dem (Bagauden) weiter zu verfolgen, auch wenn die Quellenlage hier wohl keinen großen Optimismus erlaubt. Das letzte Kapitel behandelt die „Isaurier im Machtzentrum des Imperium Romanum", den Aufstieg des ersten Zeno zum magister militum (infolge der Konkurrenz der Isaurier und Goten) und des zweiten zum Kaiser des oströmischen Reiches. Das Kapitel VI behandelt das Nachleben der Isaurier in

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