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Der Einfluß optischer Täuschungen auf das Greifen: Die Parallele-Linien Täuschung

MPS-Authors
/persons/resource/persons84990

Franz,  VH
Max Planck Institute for Biological Cybernetics, Max Planck Society;

/persons/resource/persons83926

Fahle M, Gegenfurtner,  KR
Department Human Perception, Cognition and Action, Max Planck Institute for Biological Cybernetics, Max Planck Society;

/persons/resource/persons83839

Bülthoff,  HH
Department Human Perception, Cognition and Action, Max Planck Institute for Biological Cybernetics, Max Planck Society;

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Citation

Franz, V., Fahle M, Gegenfurtner, K., & Bülthoff, H. (2000). Der Einfluß optischer Täuschungen auf das Greifen: Die Parallele-Linien Täuschung. Poster presented at 3. Tübinger Wahrnehmungskonferenz (TWK 2000), Tübingen, Germany.


Cite as: https://hdl.handle.net/11858/00-001M-0000-0013-E540-B
Abstract
Motorische Handlungen sollen von optischen Täuschungen kaum beeinflußt werden. Dies wird als Indiz dafür gewertet, dass visuelle Information durch qualitativ unterschiedliche Prozesse für die Zwecke von Wahrnehmung und Handlung verarbeitet wird (z.B. Aglioti, DeSouza, Goodale, 1995, Current Biology 5, 679-685). Im Gegensatz zu dieser Auffassung konnten wir zeigen, dass Greifen von der Ebbinghaus / Titchener Illusion in ähnlicher Weise wie die Wahrnehmung beeinflußt wird (Franz, Gegenfurtner, Bülthoff, Fahle, 2000; Psychological Science 11, 20-25). In der vorliegenden Studie sollten diese Experimente auf die Parallele-Linien Illusion verallgemeinert werden. Sechsundzwanzig Versuchspersonen wurden Plastik-Stäbchen (40, 43, 46 und 49 mm lang, 5 mm breit) präsentiert. Parallel zu den Stäbchen wurden in einem Abstand von 11 mm zwei Linien präsentiert, die entweder 100 mm (illusionär vergrößernde Figur) oder 22 mm lang waren (illusionär verkleinernde Figur). Bei der Greifaufgabe sollten die Versuchspersonen die Stäbchen greifen und die maximale Handöffnung zwischen Zeigefinger und Daumen wurde mittels eines Optotrak (TM) Systems gemessen. Bei der Wahrnehmungsaufgabe stellten die Versuchspersonen einen Vergleichsreiz auf einem Computermonitor so ein, dass er ihnen gleich lang erschien wie das Plastik-Stäbchen. Die Ergebnisse zeigen klare Effekte der Parallele-Linien Illusion sowohl auf das Greifen wie auch auf dieWahrnehmung. Der Greifeffekt (1,2 +/- 0,32 mm) war jedoch kleiner als der Wahrnehmungseffekt (2,3 +/- 0,26 mm). Die individuelle Größe der Effekte korrelierte zwischen den Versuchspersonen (r = 0,61; p<0,001). Das heißt, eine Versuchsperson, die einen starken Wahrnehmungseffekt hatte, zeigte ebenfalls einen großen Effekt auf das Greifen. Die Parallele Linien Illusion ist die erste Illusion, bei der wir einen konsistent kleineren Illusionseffekt auf das Greifen als auf die Wahrnehmung gefunden haben. Wir fanden jedoch ebenfalls eine starke Korrelation der Effekte zwischen den Versuchspersonen. Dies legt nahe, dass der Greifeffekt und der Wahrnehmungseffekt den gleichen Ursprung haben. Gründe für die absolut kleinere Größe des Greifeffekts werden diskutiert.