Westfeld, Martina: Nutzen einer Pharmazeutischen Betreuung von Mamma- und Ovarialkarzinom-Patienten. - Bonn, 2006. - Dissertation, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Online-Ausgabe in bonndoc: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-09136
@phdthesis{handle:20.500.11811/2689,
urn: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:5N-09136,
author = {{Martina Westfeld}},
title = {Nutzen einer Pharmazeutischen Betreuung von Mamma- und Ovarialkarzinom-Patienten},
school = {Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn},
year = 2006,
note = {Krebspatienten werden im Rahmen ihrer systemischen Behandlung häufig mit einer komplexen Arzneimitteltherapie konfrontiert, die ein hohes Risiko für arzneimittelbezogene Probleme mit sich bringt. Das Konzept der Pharmazeutischen Betreuung zielt darauf ab, arzneimittelbezogene Probleme zu vermeiden bzw. zu lösen und somit die Lebensqualität des Patienten zu erhalten oder zu verbessern.
Die in dieser Arbeit beschriebene Hauptphase einer Studie zur Pharmazeutischen Betreuung von Mamma- und Ovarialkarzinom-Patienten hatte das Ziel, den Einfluss der Pharmazeutischen Betreuung auf klinische und subjektive Endpunkte zu untersuchen. Im Vordergrund der Betreuung standen die Information der Patienten zu möglichen unerwünschten Wirkungen der Chemotherapie und die Optimierung der Supportivtherapie mit besonderem Schwerpunkt auf der antiemetischen Prophylaxe.
Die Studie war multizentrisch und prospektiv angelegt und folgte dem sog. „sequenziellen Kontrollgruppendesign“. Patienten mit einem Mamma- oder Ovarialkarzinom, die ambulant erstmalig eine adjuvante oder neoadjuvante Chemotherapie erhielten, wurden in die Studie eingeschlossen. Als Endpunkte wurden Nausea und Emesis, Lebensqualität und Patientenzufriedenheit mit der Information erhoben. Die Complete Response (CR) Emesis, definiert als kein Ereignis von Erbrechen an den fünf Tagen nach Chemotherapie, diente hierbei als primärer Endpunkt. Basierend auf den Ergebnissen der Pilotphase der Studie wurde eine statistische Fallzahlplanung durchgeführt.
Die Ergebnisse zeigten eine signifikant höhere CR Emesis in der Interventionsgruppe. Während in der Kontrollgruppe im Mittel etwa 65 % der Patienten eine CR zeigten, waren es in der Interventionsgruppe rund 93 % (p = 0,003, nichtparametrische Varianzanalyse nach Brunner). Die Messung der Lebensqualität mit dem generischen EQ-5D-Fragebogen zeigte tendenzielle Verbesserungen in der Interventionsgruppe, die jedoch statistisch nicht signifikant waren. Mit Hilfe des krankheitsspezifischen Lebensqualitäts-Fragebogens EORTC QLQ-C30 wurden für einige Skalen signifikante Verbesserungen gezeigt. Hier wiesen vor allem die Symptomskalen Schmerz und Appetitmangel Vorteile für die Interventionsgruppe auf (p = 0,023 bzw. p = 0,009, U-Test nach Mann und Whitney). Die Patientenzufriedenheit mit der Information zu unerwünschten Wirkungen war bei Patienten der Interventionsgruppe signifikant höher (p = 0,035, U-Test nach Mann und Whitney).
Die Hauptphase der Studie zeigte, dass Mamma- und Ovarialkarzinom-Patienten von Pharmazeutischer Betreuung hinsichtlich einer besseren antiemetischen Prophylaxe sowie einer teilweise verbesserten Lebensqualität und Patientenzufriedenheit profitieren. Um das erarbeitete Betreuungsmodell weiter zu entwickeln, müssten nun unkontrollierte Interventionsstudien initiiert werden, die neben den klinischen und subjektiven Endpunkten auch die Effizienz der Pharmazeutischen Betreuung analysieren. Dies könnte ein weiterer Schritt in Richtung einer Integration in bestehende Versorgungskonzepte wie die Disease-Management-Programme sein.},

url = {https://hdl.handle.net/20.500.11811/2689}
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