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Zeitschriftenartikel

Marktabhängigkeit und ihre Bedeutung für die Grenzziehungen von Solidarität

MPG-Autoren
/persons/resource/persons267909

Stamm,  Isabell       
Vermögen und soziale Ungleichheit, MPI for the Study of Societies, Max Planck Society;

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Zitation

Stamm, I., Schürmann, L., Scheidgen, K., Berwing, S., & Maibaum, A. (2022). Marktabhängigkeit und ihre Bedeutung für die Grenzziehungen von Solidarität. Zeitschrift für Soziologie, 51(4), 365-384. doi:10.1515/zfsoz-2022-0019.


Zitierlink: https://hdl.handle.net/21.11116/0000-000B-5BCC-A
Zusammenfassung
Der Beitrag untersucht Grenzlinien der Solidarität. Er betrachtet, wie in Krisensituationen Unterstützungsbedarfe für jene soziale Gruppen verhandelt werden, die in etablierten Solidaritätsdiskursen in eine Deutungslücke fallen. Untersuchungsgegenstand bildet die öffentliche Verhandlung von Solidarität mit Soloselbstständigen zu Beginn der Coronapandemie. Gestützt auf Auswertungen von 21 qualitativen Interviews und ein Textkorpus mit 2428 Zeitungsartikeln zeichnen wir den Diskurs um Soforthilfe nach. Mittels einer Kombination aus strukturierender Inhaltsanalyse und Textmining zeigen wir auf, dass die Deutungsfigur der Marktabhängigkeit von Soloselbstständigen in dieser Krisenzeit dazu dient, die Hilfsbedürftigkeit der Gruppe zu identifizieren (soziale Grenzziehung), aber auch die Ausgestaltung der Hilfe kontrovers zu diskutieren (substanzielle Grenzziehung). Wir zeigen, wie sich Solidaritätsnormen im Diskursverlauf konfigurieren und dabei Marktabhängigkeit als relevante Grenze für Solidarität freigeben, diese aber nur zeitlich begrenzt wirksam bleibt.
This article asks how boundaries of solidarity are constructed. From a sociological perspective, solo self-employed workers, who are both employees and entrepreneurs, fall into a collective interpretation gap in the discourse on solidarity. However, this changes at the beginning of the Covid-19 pandemic. Drawing on the analyses of 21 qualitative interviews and a text corpus of 2428 newspaper articles, we trace the public discourse on “Soforthilfe.” Using a combination of structuring content analysis and text mining, we show that the market dependency of the solo self-employed serves to identify the group’s need for financial support (social boundary), but also to controversially discuss the design of this support (substantive boundary). We show how norms of solidarity are configured throughout the discourse, releasing market dependence as a relevant boundary for solidarity – at least temporarily.