Autorenwörterbuch zu Günter Grass’ »Unkenrufe«Mirjam BlümmMirjam Blümmborn digital
D
,
[2*]
oberer Abschluss eines Hauses, eines Gebäudes, der
entweder durch eine horizontale Fläche gebildet wird od. häufiger
durch eine mit Ziegeln od. anderem Material gedeckte
[Holz]konstruktion, bei der die Flächen in bestimmtem Winkel
zueinander stehen [[D1]](textgrid:24cgt#D)
[…] den Giebel der Großen Mühle, überm Dach [235.16] von
Sankt Katharinen die Turmspitze des Kiek in de Köck und die
Dominikanerkirche hinterm Runddach der Markthalle.
Mit ziegelroten, nicht etwa schindelbraunen Dächern [278.10]
zuunterst, säumt das Ufer eine Siedlung […]
[Blätterdach](textgrid:24cg4#blätterdach); [Dachkonstruktion](#dachkonstruktion);
[Flachdach](textgrid:24cg9#flachdach); [Holzschindeldach](textgrid:24cgf#holzschindeldach);
[Runddach](textgrid:24cgv#runddach); [Teerpappendach](textgrid:24cgz#teerpappendach)
,
[1*]
Traggerüst eines [Daches](textgrid:24cg6#dach) aus Holz, Stahl
od. Stahlbeton; Dachstuhl [[D]](textgrid:24cgt#D)
Auf dem geräumten Gelände wurde […] eine Markthalle gebaut,
die […] unter ihrer breit gewölbten Dachkonstruktion in sechs
Budenreihen ein mal üppiges, oft nur dürftiges Angebot
vereinigt:
,
[1*]
[Pinsel](textgrid:24cgr#pinsel) aus Dachshaaren, dem
schwarz-weißen Fell eines zu den Mardern zählenden Tiers [° D
Dachs 2; Bro]
Sein Weihnachtsgeschenk, ein gewiß teurer Dachshaarpinsel [184.1]
für die Vergolderin, lag neben dem Teller der Mutter, in einer
Plastiktüte verpackt.
,
[2*]
(zu den Korbblütlern gehörende) im Spätsommer u.
Herbst blühende [Garten]pflanze mit großen Blüten in verschiedenen
Formen u. Farben [[D]](textgrid:24cgt#D)
Nur wenige Sorten Schnittblumen standen noch in den Eimern:
Dahlien [8.4], Astern, Chrysanthemen.
Obgleich die Dahlien [8.15] und Chrysanthemen mehr hergaben,
entschied sich die Witwe für Astern.
,
[7*]
a)Frau, Fräulein (auch als übliche Bezeichnung für
eine Frau im gesellschaftlichen Verkehr) [D ¹Dame
1a]
[…] worauf zwei adrett gekleidete Damen [59.17] - beide
in Reschkes Alter - Chatterjees Dienste beanspruchten:
Und kräftig die Pedale tretend, als gehörte das Rikschafahren
mit zwei fülligen Damen [60.6] im gutgefederten Gefährt zu
seinem Konditionstraining […]
Die Herren eher salopp gekleidet, die Damen [72.30] im
Reisekostüm mit viel Schmuck.
[…] und nachmittags in der Engelsgrube […]
verabredet gewesen sind, und zwar »mit einigen dort
tonangebenden Herren und Damen [110.18]«.
Die Herren und Damen [211.12] vom Bund, unter ihnen Frau
Dettlaff, sahen sich außerstande, behilflich zu werden
[…]
b)gebildete, kultivierte, gepflegte Frau [D
¹Dame 1b]
Unkenrufe
[Johanna Dettlaff [Register]](textgrid:24cgw#johanna_dettlaff) [°]
Eigentlich hatte Frau Dettlaff, die ich als stattliche,
geschmackvoll in Schwarz gekleidete Dame [137.4] zu erkennen
glaube, als Sprecherin des Bundes […] eine vorbereitete
Rede halten wollen […]
Was mögen die immer noch rüstige Dame [274.7], der elegante
Vizedirektor zu den allerneuesten »Erdmöbeln«
gesagt haben?
,
[1*]
durch eine Dampfmaschine angetriebenes größeres
[Schiff](textgrid:24cgx#schiff), Dampfer [[D]](textgrid:24cgt#D)
Noch vor Schichau wurde Klawitter tätig. Sein erstes Dampfschiff
[202.2].
,
[2*]
etw. Aufgeführtes, Vorgetragenes; Vorführung
[[D2]](textgrid:24cgt#D)
Bestimmt fand Marczak, mit seinem Sinn für theatralische Gesten,
Gefallen an dieser Darbietung [281.6].
Meine Darbietung [296.20] soll, sagte mir Alexandra später, allen
Touristen im weiten Rund Stille befohlen haben, selbst den
Japanern.
,
[1*]
1.
Veranschaulichung, Ansicht; Ausdruck
[°]
[…] nur die Einrichtung von Grüften, aufgefüllt mit
Schädeln und Knochen, diese, nach Reschke, »anschaulichste
Darstellung [195.6] des Todes«.
2.Schilderung [in der
Tagespresse] [°]
[Gegendarstellung](textgrid:24cgd#gegendarstellung)
,
[3*]
(durch Beobachtungen, Messungen, statistische
Erhebungen u. a. gewonnene) [Zahlen]werte, (auf Beobachtungen,
Messungen, statistischen Erhebun-gen u.a. beruhende) Angaben,
formulierbare Befunde [[D2]](textgrid:24cgt#D)
Dabei verfügt die Uni über Geräte, die Daten [93.10] speichern,
im Übermaß...
Man versorgt mich mit elementaren Daten [97.19].
Sie sei bereit, mit allen Unterlagen und Daten [250.16] nach
Düsseldorf umzuziehen […]
[Planungsdaten](textgrid:24cgr#planungsdaten)
,
[1*]
Vorrichtung an elektronischen Rechenanlagen zum
Speichern von Informationen [[D Speicher 3]](textgrid:24cgt#D)
Selbstverständlich übergeben wir unseren Datenspeicher [280.7]
absolut virusfrei.
,
[1*]
Zeitangabe auf einem Schriftstück [[D1b]](textgrid:24cgt#D)
In seinem an mich gerichteten […] Begleitbrief hat mein
Mitschüler, von der Datierung [297.31] im Briefkopf abgesehen, auf
Zeitsprünge verzichtet.
,
[11*]
a)dem Kalender entsprechende Zeitangabe,
Tagesangabe [[D1a]](textgrid:24cgt#D)
Sein Brief gibt als Datum [15.27] den 19.Juni 1999
an.
Auf einer grauen, gänzlich abgelaufenen Granitplatte stand
frisch in Keilschrift mein Name eingemeißelt […]. Ohne
Datum [62.9] freilich.
Später - schon in Bochum und unter dem Datum [71.31] des 9.
November - hat er sogar Alexandras Hinweis auf ausreichend viel
Deutschmark mit einem, wie er einräumte, leichtfertigen Satz
quittiert:
Außer dem Datum [110.8], 15. März, weiß ich nicht
viel.
Alexandra wunderte sich über ein Dutzend schwarzpolierter
Granitsteine, auf denen samt Mondsichel und Stern die Namen und
Daten [175.10] polonisierter Tataren eingemeißelt
stehen.
Hinzu kommt, daß die schlichten Grabkreuze, die vorläufig die
Namen und Daten [188.28] der Toten aufsagen, in ihrer
Einheitlichkeit bestätigt werden:
[…] wobei die Namen und Daten [196.20] der Umgebetteten
auf schlichtem Stein alphabetisch gereiht Platz finden
könnten.
Nach zwölfter Flanke - Reschke hat mitgezählt - wies
Chatterjee auf den polierten Granit und tippte auf den zuoberst
gemeißelten Namen, dann auf die Daten [202.8] 1801 bis
1863:
Entwürfe, auf denen die Namen und die Daten [271.7]
kulturhistorischer Anmerkungen in gleich großer Schrift
untereinander standen, wurden abgelehnt.
[Sterbedatum](textgrid:24cgx#sterbedatum)
b)Zeitpunkt [[D1b]](textgrid:24cgt#D)
Allen nach jenem Datum [193.28] verstorbenen Umsiedlern
sollte nunmehr die Möglichkeit der Rückkehr durch Umbettung
eröffnet sein.
[…] denn von diesem Datum [255.6] an durften die Polen
endlich visafrei über die Westgrenze hinweg durch Deutschland
nach Frankreich, Holland, Italien reisen […]
[Novemberdatum](textgrid:24cgp#novemberdatum); [Todesdatum](textgrid:24cgz#todesdatum)
,
[4*]
1.Zeitspanne von bestimmter Länge; Zeitraum
[[D1]](textgrid:24cgt#D)
Die zusätzliche Nutzungsgebühr für die gesamte Dauer [118.16]
des Pachtvertrages belief sich auf 6 Millionen DM und mußte
innerhalb von zwei Jahren beglichen werden.
Auf einem anderen Zettel wird schöngeschrieben der Rat
erteilt, Alexandra möge endlich die Dauer [275.7] ihrer aktiven
Mitgliedschaft in der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei
dokumentieren […]
Damals fingen wir über längere Dauer [280.20] das melodische,
wenn auch tieftraurig stimmende Rufen einiger werbender
Tieflandunken ein […]
2.
für unbegrenzte Zeit [[D2*]](textgrid:24cgt#D)
Auf Dauer [270.7] gesehen ist nichts überzeugender als
der Vorteil...
[Dauernutzung](#dauernutzung)
,
[2*]
ständige Betätigung der Hupe, einer Vorrichtung an
Fahrzeugen, mit der akustische Signale gegeben werden können [°
D Hupe; D hupen]
Fortan schaffte dieses Geläut mit seiner schönen Traurigkeit das
aggressive Dauerhupen [213.4] aus der Welt, zumindest im
innerstädtischen Bereich.
Rom ist frei von Gestank, kein Dauerhupen [297.25], nur noch das
melodische Geläut der Dreitonklingeln.
,
[1*]
fortwährender [Jammer (a)](textgrid:24cgh#jammer.a) [°]
Dieser ›Oh, weh dir!‹ kündende Dauerjammer
[126.10].
,
[1*]
durch das wiederhohlte Aufeinanderprallen
widerstreitender Auffassungen, Interessen o.Ä. entstandene,
anhaltend schwierige Situation, die zum Zerwürfnis führen kann
[[° D Konflikt 1a]](textgrid:24cgt#D)
Dennoch haben mich die beiden Buben weniger angestrengt als ihre
auf Dauerkonflikt [116.22] versessenen Eltern.
,
[1*]
fortwährende [Krise](textgrid:24cgj#krise) [°]
Übers Wetter, den Dollarkurs, die Dauerkrise [49.13] der Werft,
sie redeten jetzt eher belanglos.
,
[1*]
[Nutzung](textgrid:24cgp#nutzung) auf [lange] [Dauer
(2)](textgrid:24cg6#dauer.2) [°]
Umständlich ging es um […] die Beinkammern der jeweiligen
Pfarrkirche, deren begrenzte Innenräume keine Dauernutzung [195.3]
zuließen […]
,
[1*]
lange anhaltender [Regen](textgrid:24cgv#regen) [[D]](textgrid:24cgt#D)
Selbst bei Dauerregen [298.9] durfte jeder erst dann vom Acker,
wenn er drei Literflaschen bis zum Korkenschluß mit abgesammelten
Kartoffelkäfern gefüllt hatte...
,
[1*]
sich störend, hindernd in jmds. Angelegenheiten,
in ein Gespräch einmischen [[D2]](textgrid:24cgt#D)
[…] das vorlaute Dazwischenreden [90.9] der Politik, dieser
sogar die Träume einholende »Hufschlag des reitenden
Weltgeistes«, diese Transparentinschriften.
,
[8*]
lebhafte Diskussion, Auseinandersetzung,
Streitgespräch [[Da]](textgrid:24cgt#D)
Nach Zahlung eines zinslosen Kredits, den der Aufsichtsrat nach
kurzer, zum Teil fernmündlich geführter Debatte [150.2] genehmigte
[…]
[…] faßte der gerade noch beschlußfähige Aufsichtsrat
[…] nach zu kurzer Debatte [152.29] […] den Beschluß, das
Friedhofsgelände durch einen Zaun zu schützen […]
Bei sonst normalem Friedhofsbetrieb kam es während der
Aufsichtsratssitzung vom 5. November zu kontroverser Debatte
[174.2].
Dank Marczaks Charme schlug der Umgangston der versammelten
Aufsichtsräte, selbst bei kontroverser Debatte [198.4], so gut wie
nie in verletzenden Schlagabtausch um […]
Dieses Problem löste eine längere Debatte [232.1] aus
[…]
Die Debatte [234.28] über diesen letzten Punkt im
Geschäftsbericht verlief wie eingeübt.
Diese Einsicht konnte sogar Gerhard Vielbrand teilen, er rief:
›Schluß der Debatte [287.10]!‹
[Parlamentsdebatte](textgrid:24cgr#parlamentsdebatte)
als Frage anstehen, Thema sein [D
Diskussion 2*]
[…] als die Grabsteininschrift »Nach Unrecht ward
das Recht geboren, die Heimat blieb ihm unverloren«
zur Debatte [151.12] stand.
,
[4*]
aufklappbarer od. abnehmbarer Verschluss eines
Gefäßes, Behälters […] u.Ä. [[D1]](textgrid:24cgt#D)
Und Wróbel hob den Deckel [226.28] des ihnen zunächst, mit dem
Fußende voran stehenden Sarges, so daß der gehobene Deckel [226.30]
einen Winkel von etwa fünfundvierzig Grad bildete, […]
Einfach so: Deckel [227.4] auf, knips, knips, Deckel [227.5]
zu.
[Sargdeckel](textgrid:24cgx#sargdeckel); [Topf (1)](textgrid:24cgz#topf.1)
,
[1*]
ungesetzliche, strafbare Handlung, Straftat
[[D]](textgrid:24cgt#D)
Sie stocherte im Vorleben der Piątkowska herum […] und
behandelte Alexandras Parteimitgliedschaft wie ein Delikt
[286.23].
,
[1*]
das Abbauen, Abbrechen [[Da]](textgrid:24cgt#D)
Die Demontage [153.28] geriet zum Volksfest.
,
[1*]
in der Einsicht in die Notwendigkeit u. im Willen
zum Hinnehmen der Gegebenheiten begründete Ergebenheit
[[D]](textgrid:24cgt#D)
[…] stand zwischen allen, die wie sie die Beichte hinter
sich hatten, im Mittelgang, wartete in Demut [257.1] die letzten
Sünder ab […]
,
[1*]
eine bestimmte Gesinnung haben, gesinnt sein
[[D2]](textgrid:24cgt#D)
Der schlagende Beweis militärischer Stärke lasse gleichzeitig die
Ohnmacht westlichen Denkens [200.20] erkennen.
,
[4*]
a)zum Gedächtnis an eine Person od. ein Ereignis
errichtete, größere plastische Darstellung; Monument
[[D1]](textgrid:24cgt#D)
Über all wurden Denkmäler [16.10] gestürzt.
Aber Denkmäler [19.31] bauen können wir Polen immer
noch.
Überall Märtyrer und Denkmäler [20.1] von Märtyrer!
[Baudenkmal](textgrid:24cg4#baudenkmal); [Denkmalschild](#denkmalschild);
[Ehrenmal](textgrid:24cg7#ehrenmal)
b)
Unkenrufe
Denkmal der gefallenen Werftarbeiter in
Danzig [[VaV]](textgrid:24cgt#VaV)
[…] und ihm auf seine Bitte hin ein dem Denkmal [20.9]
eingeschriebenes Gedicht des Dichters Czeslaw Milosz Zeile nach
Zeile übersetzt:
,
[1*]
Plakette an einem [Denkmal (a)](textgrid:24cg6#denkmal.a), die
Auskunft darüber gibt, aus welchem Anlass oder zu wessen Ehren es
erichtet wurde [°]
Beantragt wurde, Straßen- und Denkmalschilder [244.6] nun auch
mit überlieferten deutschen Namen und Erklärungen zu beschriften
[…]
,
[1*]
an eine offizielle Stelle gerichtete [Schrift
(2)](textgrid:24cgx#schrift.2) über eine wichtige [öffentliche] Angelegenheit
[[D]](textgrid:24cgt#D)
Nachdem ich in der als Tagebuch geführten Kladde und in seiner
ungedruckt gebliebenen Denkschrift [106.5] »Das Jahrhundert der
Vertreibungen« über diese Widersprüche gestolpert bin
[…]
,
[3*]
Nachspeise, Nachtisch [[D]](textgrid:24cgt#D)
Beim Essen - Vorspeise, Hauptgericht, Dessert [73.25] - gaben die
beiden ein Paar ab, das sich viel zu erzählen hatte.
Da waren sie schon beim Dessert [75.31].
Später, als Witold, noch vor dem Dessert [183.27], gegangen war,
hat sie geweint, wollte mir aber nicht sagen, mit welchen Worten ihr
Sohn sie gekränkt hat.
,
[3*]
bildungsspr.
Einzelheit [[D]](textgrid:24cgt#D)
Erst als die Piątkowska von einer Jahre zurückliegenden
Tätigkeit berichtete, die ihr den Orgelprospekt der Johanniskirche
[…] bis ins Detail [29.1] vertraut gemacht hatte
[…]
Reschke ist in seinen Aufzeichnungen verwundert über die »an
Details [141.30] des westpreußischen Landlebens so tiefverwurzelten
Kindheitserinnerungen« seiner Sekretärin […]
Und diese Details [196.12], jeden Fingerzeig Reschkes auf Gebein
und Beinkammern, griff Vielbrand auf […]
,
[1*]
anschauliche, klare Äußerung; Enthüllung
[°]
[…] aber in einem Brief, Wort für Wort niedergeschrieben,
wolle sie diese Anhäufung von Deutlichkeiten [85.2], gar solche, die
ihr die Inbrunst eingegeben hätte, nie wieder lesen.
,
[7*]
die deutsche Sprache [eines Einzelnen od. einer
Gruppe]; die näher gekennzeichnete deutsche Sprache [[Da]](textgrid:24cgt#D)
Die Mutter nicht, aber der Vater hat Deutsch [39.24]
gesprochen.
[…] Chatterjee polnisch antwortete und gleich darauf in
seltsamem Deutsch [48.24] darum bat, den Professor zu einem weiteren
Bier einladen zu dürfen […]
[…] ging der Professor Bodenplatten ab, deren erhabene
Schrift, kaum noch leserlich, die Namen und Sterbedaten einst
mächtiger Patrizier und, in barockem Deutsch [61.10], Bibelzitate
aufsagte.
Zuerst soll sie in ihrer Sprache, dann in ihrem Deutsch [120.23]
gesagt haben:
Anrührend, wie sich der jungenhaft schlaksige Priester der
Petrikirche zu Beginn seiner kurzgefaßten Grabrede für sein, wie er
sagte, »sehr mangelhaftiges Deutsch [136.30]«
entschuldigte.
Alle dachten, sie schlafe endlich, und standen schon an der Tür,
da kam noch einmal ihr verschollenes Deutsch [242.22] auf:
Da sie Satz nach Satz zuerst auf polnisch, anschließend in ihrem
liebenswerten Deutsch [247.6] gesprochen hat, konnte ich ihre
Schlußsätze notieren:
,
[25*]
a)Einwohner zu [Deutschland
[Register]](textgrid:24cgw#deutschland) [°]
[…] alle, die hätten flüchten müssen, Armenier und
Krimtataren, Juden und Palästinenser, Bengalen oder Pakistani,
Esten oder Letten, die Polen und schließlich die Deutschen
[37.21] mit Sack und Pack Richtung Westen.
Sie hielt, »weil Deutsche [40.32] sind reich und müssen
immer sein erste«, ihren Gegenvorschlag, » Deutsch-Polnische Friedhofsgesellschaft«, für
wirksamer.
Dann versuchte er, Witz zu beweisen, indem er auf jüngste
politische Veränderungen anspielte und die mögliche Vereinigung
aller Deutschen [47.2] »den deutschen Eintopf«
nannte.
Wie uns Deutschen [53.13] wird den Polen das Recht der Toten
auf Heimkehr zuerkannt werden müssen.
Hier, genau hier wird sein Heimkehr von Deutsche [69.28], wo
schon sind tot!
[…] gefiel sich ein Weilchen im Austausch nationaler
Klischees, was Polen und Deutschen [74.6] als typisch nachgesagt
wird […]
Nicht nur, weil Deutsche [101.17] bald eins sind und an
Friedhof nicht mehr denken möchten, auch sonst wird knapp
alles.
Die Tatsache, daß nach Ende des Zweiten Weltkriegs Millionen
Deutsche [105.20] ihre Heimat […] verlassen mußten, teilte
gleichfalls seine Urteilskraft, ohne ihn zu zerreißen;
[…] während die Piątkowska Polen und Deutsche
[106.2], ob sie nun Wilno oder Danzig hatten verlassen müssen,
»arme Flüchtlinge alle« nannte.
Vielleicht wär' sonst schiefgegangen mit Friedhof für
Deutsche [131.16].
Formulierungen wie »Friedhofs-KZ« und » Die Deutschen [153.15] lieben Zäune« wurden von einer
Glosse überboten […]
Du magst recht haben, Alexandra, wir Deutschen [170.30]
können uns nicht freuen...
Aus des allabendlich diskutierenden Paares Gerede kann ich
ein halbes Dutzend Beurteilungen der Deutschen [172.3] und Polen
herausfiltern, darunter dieses Zeugnis:
Des gerechten Ausgleiches wegen habe ich dann, ohne zur
Wodkaflasche greifen zu müssen, uns, die Deutschen [212.15],
verflucht.
Sie zählte zu den knapp sechshundert Deutschen [217.5], die
in Gdańsk und Umgebung übriggeblieben waren.
Vielleicht kamen nur knappe fünfhundert zusammen, die
glaubten, Deutsche [217.7] zu sein, später wurden es mehr und
mehr.
Als nach der Wende in Osteuropa allen in Polen gebliebenen
Deutschen [220.9] erst zögernd, dann doch erlaubt wurde, sich in
einem Verein zu finden, war Erna Brakup nicht nur passiv
dabei.
Weil Deutsche [230.16] müssen liegen bei Deutsche [230.16]
und Polen bei Polen.
Deutsche [247.12] sind hungrig immer, auch wenn sie sind satt
schon.
»Das ist nun mal polnische Tradition, die wir als
Deutsche [269.10] zu respektieren haben«, sagte Frau
Dettlaff.
Zwar ist es erfreulich, daß in unserer alten Heimat nun
wieder Deutsche [270.24] geboren werden, doch dürfen wir das
ohnehin überforderte Krankenhauswesen unserer polnischen Freunde
nicht zusätzlich belasten.
Geeint waren die Deutschen [276.13] uneiniger denn
je;
Als Tote kehren die Deutschen [294.28] heim.
[Deitsche [Brakup Namen]](textgrid:24cg8#deitsche); [Neudeutsche](textgrid:24cgp#neudeutsche)
b) der Deutsche (a) [Alexander Reschke
[Register]](textgrid:24cgw#alexander_reschke) [°]
Die Polin und der Deutsche [173.4]!
,
[1*]
[Kenntnisse (2)](textgrid:24cgj#kenntnis.2) der deutschen
Sprache [°]
Reschke wird schon auf dem Markt, spätestens auf dem Friedhof die
Piątkowska nach den Ursachen ihrer Deutschkenntnisse [39.21]
gefragt haben, verbunden natürlich mit Komplimenten.
,
[18*]
iron.
[DM](#dm) [°]
»Hier alles irre teuer!« rief sie. »Aber für
Herr mit Deutschmark [12.12] billig immer noch.«
Ihr kauft mit Deutschmark [29.3] Orgel ganz neu für Kirche Marii
Panny.
Rund halbe Million Deutschmark [54.24] müssen schon sein
[…]
Mit Deutschmark [70.23] wird klappen.
Eine Million Deutschmark [70.28] zu Anfang muß sein.
Später - schon in Bochum und unter dem Datum des 9. November -
hat er sogar Alexandras Hinweis auf ausreichend viel Deutschmark
[72.2] mit einem, wie er einräumte, leichtfertigen Satz
quittiert:
Haben bestimmt Deutschmark [73.9] genug...
War, zumindest beiläufig, von Friedhöfen in Gdańsk und Wilna,
von ausreichend viel Deutschmark [79.25] die Rede?
[…] jammert er über westlichen Überfluß und die
erbar-mungslose Härte der westdeutschen Währung, die bei ihm, nach
Alexandras Sprachgebrauch, nur noch »Deutschmark
[92.29]« heißt;
Nur mit Hilfe der Deutschmark [94.6] können wir unserer Idee zu
ansehnlicher Gestalt verhelfen...
[…] wenngleich man dann auf einen Grundbetrag von allenfalls
500 Deutschmark [94.20] wird hoffen können.
Am 31. März betrug der Kontostand 317 400 Deutschmark
[115.18].
[…] die wegen der kürzlich vollzogenen Währungsunion in
Sorge um das arme Polen war, das fortan mit der Deutschmark [142.12]
Tür an Tür leben müsse.
Reschke war sicher, daß die Deutschmark [142.15] genug zu tun
haben werde, die ostdeutsche Wirtschaft auf die Beine zu
bringen.
Gut angelegte sechzehn Millionen Deutschmark [157.24] brachten
einen so hohen monatlichen Zinsgewinn ein […]
Geld, ausreichend viel Deutschmark [180.10] sollte dort Ordnung
stiften.
Vielbrand […] sprach von 37 000 Umbettungsanträgen bei
angehobener Grundgebühr von sage und schreibe 2000 Deutschmark
[209.16].
Mit je 30 000 Deutschmark [234.18] gaben annähernd zweihundert
zukünftige Clubmitglieder ihren vorausbezahlten Einstieg in das
Projekt »Bungagolf« bekannt.
,
[1*]
deutsches Nationalbewusstsein [°]
Auf das reduzierte Deutschsein [220.30] der alten Frau soll Frau
Johanna Dettlaff irritiert und angeekelt reagiert haben
[…]
,
[1*]
Versuch, den tieferen Sinn, die Bedeutung von etw.
zu erfassen; Auslegung, Interpretation [[D]](textgrid:24cgt#D)
Ich lasse meines Mitschülers Abschweifungen über das Doppelgrab
der Brüder Mackensen und die große Porphyrplatte, in deren Mitte ein
springender Hirsch Deutungen [225.23] zuläßt, beiseite;
,
[2*]
im Ausland auszuzahlende Zahlungsanweisungen in
fremder Währung [[D2a]](textgrid:24cgt#D)
Polnische Restauratoren bringen Devisen [34.11].
Schließlich ist nicht zu überhören, daß meiner gegen Devisen
[40.2] exportierten Vergolderin etliche Auslandsaufenthalte
hilfreich gewesen sind.
[Devisenbasis](#devisenbasis); [Devisenzahlung](#devisenzahlung)
,
[1*]
auf der Grundlage von [Devisen](#devisen)
[°]
Vielleicht könne später, wenn man die Russen raus habe, auf
Devisenbasis [158.13] verhandelt werden, doch gegenwärtig...
,
[2*]
[Devisen](#devisen); [Zahlung](textgrid:24ch4#zahlung)
[…] daß Litauen die Rückkehr beerdigungswilliger Polen durch
Devisenzahlung [94.5] beglichen sehen will.
Zwar zeigte man sich grundsätzlich an Geschäften gegen
Devisenzahlung [109.11] interessiert, hielt aber dennoch das Ganze
für nicht realisierbar.
,
[5*]
zwölfter Monat des Jahres [[D]](textgrid:24cgt#D)
Er im Dezember [116.5]: »Jahre haben wir aufeinander
gewartet; was zählen da wenige Monate...«
Wenn im November noch Friedhofsbetrieb vorherrschte, standen ab
Dezember [171.17] nun auch in Polen Großereignisse an.
Am 30. Dezember [182.13] steht Limburg an der Lahn auf dem
Programm, wo sie über Silvester bleiben und die Altstadt besichtigen
wollen.
Marczak, der sogleich zustimmte, nannte den 1. Dezember [193.25]
1970 als Stichdatum;
Hier haben sie auf Dezember [224.30] '70, als Streik war,
Arbeiter eingesperrt.
[Dezemberbrief](#dezemberbrief)
,
[1*]
im [Dezember](#dezember) geschriebener
[Brief](textgrid:24cg4#brief) [°]
In einem der Dezemberbriefe [89.19] - jeweils vier an der Zahl -
berichtet Reschke zwar ausführlich über »weitere
Anfangserfolge, geeignet, unsere Friedhofsidee zu fördern«,
verkündet dann aber:
,
[1*]
Zeitraum von zehn Jahren, Jahrzehnt [[D]](textgrid:24cgt#D)
[…] kaum hatte das neue Dezennium [91.16], das ich mit
Bangen und Hoffnung beginnen sah, unwiderruflich begonnen
[…]
,
[2*]
Ergußgestein, schwarz oder dunkelgrün, Gemenge von
Plagioklas und Augit (Verwendung als Pflaster-, Wegstein)
[[Bro]](textgrid:24cgt#Bro)
Wie ziellos zögerte er vor diesem, vor jenem Grabstein: viel
Diabas [22.14] und auf Hochglanz polierter Granit, wenig Sandstein,
Marmor und Muschelkalk.
Auch diese Steine aus üblichem Material: Diabas [23.6] und
schwarzschwedischer Granit.
,
[1*]
Med., Psych.
Ü
Feststellung, Bestimmung einer körperlichen od.
psychischen Krankheit (durch den Arzt) [[D1]](textgrid:24cgt#D)
Die Beurteilung solch trüber Diagnosen [172.14] gehört nicht zu
den Aufgaben, die mir mein ehemaliger Mitschüler gestellt hat
[…]
,
[3*]
Verfasser eines sprachlichen Kunstwerks
[[D]](textgrid:24cgt#D)
[…] und ihm auf seine Bitte hin ein dem Denkmal
eingeschriebenes Gedicht des Dichters [20.10] Czeslaw Milosz Zeile
nach Zeile übersetzt:
Danach habe sie unvermittelt sich selbst und ihre Familie mit dem
Dichter [20.13] […] vereinigt und sogleich einen weiteren Bogen
geschlagen:
[…] wie der Dichter [61.21] und Hofhistoriograph Martin
Opitz von Boberfeld […] im Kreis der Fruchtbringenden
Gesellschaft genannt wurde.
,
[1*]
sprachliches Kunstwerk [D ²Dichtung
1]
[…] zitierte der Professor, weil Unken den Ton angaben, aus
den Dichtungen [126.28] der Romantiker […]
,
[2*]
jmd., der fremdes Eigentum heimlich entwendet
[[D]](textgrid:24cgt#D)
Hat Reschke mit einem Porsche Diebe [284.14] gereizt?
Und wenn sie reden mit dir wie mit Dieb [285.28] ?
[Autodieb](textgrid:24cg3#autodieb); [Diebesgut](#diebesgut)
,
[1*]
Beute, die ein [Dieb](#dieb) gemacht hat [D
Diebesbeute]
[…] zudem behauptet wurde, man hätte das Diebesgut [152.19]
tags drauf, […] bei Blumen- und Kranzverkäufern mit Stand neben
der Dominiksmarkthalle käuflich erwerben können […]
,
[1*]
1.langes, schmales Fußbodenbrett [[D1]](textgrid:24cgt#D)
Mit Hilfe eines bereitliegenden Kanthakens hob Wróbel zwei
Dielen [226.2] aus dem Bohlenbelag.
[Dielenboden](#dielenboden)
2.Vorraum, geräumiger Flur,
in dem sich meist die Garderobe befindet [[D2]](textgrid:24cgt#D)
[Wohndiele](textgrid:24ch2#wohndiele)
,
[1*]
[Fuß][boden (2)](textgrid:24cg4#boden.2) aus [Dielen
(1)](textgrid:24cg6#diele.1) [[D]](textgrid:24cgt#D)
Einfach widerlich, wie dieser Vielbrand überall Maß nimmt, hier
am Putz klopft, dort die Dielenböden [179.10] nach Hausschwamm
absucht.
,
[5*]
1.Service, (bezahlte) Arbeitsleistung [°]
[…] worauf zwei adrett gekleidete Damen - beide in
Reschkes Alter - Chatterjees Dienste [59.17]
beanspruchten:
[Dienstleistung](#dienstleistung)
2.
jmdm. sehr nützlich sein
[[D3*]](textgrid:24cgt#D)
In seiner Erklärung - und auf dem Tonband - weist er
darauf hin, daß dieses Gerät […] bei der tätigen
Umsetzung der Idee treue Dienste [280.6] geleistet
habe;
3.
a)berufliche Arbeit, Tätigkeit, Erfüllung von
[beruflichen] Pflichten [[D1a]](textgrid:24cgt#D)
[Dienstschluss](textgrid:24cg6#dienstschluss); [Nachtwächterdienst](textgrid:24cgp#nachtwächterdienst);
[Tresendienst](textgrid:24cgz#tresendienst)
Arbeit u. Privatvergnügen muss man
auseinander halten [[D1a]](textgrid:24cgt#D)
»Dienst [116.30] ist Dienst [116.30] und
Schnaps ist Schnaps«, steht in einem ihrer
Aprilbriefe.
b)Arbeitsverhältnis, Stellung, Amt
[[D1b]](textgrid:24cgt#D)
[Verwaltungsdienst](textgrid:24ch1#verwaltungsdienst)
etw. fördern, für etw.
arbeiten [[D1b*]](textgrid:24cgt#D)
Diese sich edel gebende Rechthaberei im Dienst
[53.17] der Toten stank mir von Anfang an.
,
[1*]
zweiter Tag der mit Montag beginnenden Woche
[[D]](textgrid:24cgt#D)
So maulten […] sonnabends Marktfrauen, am Dienstag [128.22]
Müllmänner […]
,
[1*]
[Dienst (1)](textgrid:24cg6#dienst.1)
Ab Mitte der sechziger Jahre hat sie ihre Rente durch
Botengänge, Schlangestehen vorm Fleischerladen und ähnliche
Dienstleistungen [220.3] aufgebessert.
,
[1*]
veraltend
Hausangestellte, Hausgehilfin [[D]](textgrid:24cgt#D)
So maulten Nachbarn, Bierkutscher, Werftarbeiter, die Fischer in
Brösen, die Arbeiterinnen der Margarinefabrik Amada, Dienstmädchen
[128.21] […]
,
[1*]
[Reichsarbeitsdienst](textgrid:24cgv#reichsarbeitsdienst); [Rang
(2)](textgrid:24cgv#rang.2)
Nachdem er sich dem versammelten Aufsichtsrat als ehemaliger
Fähnleinführer vorgestellt hatte, befragte er die Dettlaff nach
ihrem Dienstrang [287.1] bei der Mädchenorganisation der
Hitlerjugend.
,
[1*]
Ende der täglichen [Dienst(3a)zeit](textgrid:24cg6#dienst.3a)
[[D Dienstschluss]](textgrid:24cgt#D)
Schiffsbauingenieure […] und sogar Milizoffiziere lassen
sich kostengünstig zum Arbeitsplatz oder nach Dienstschluß [161.22]
bis vor die Haustür bringen.
,
[1*]
Schreibunterlage mit Sensoren, die den beim
Schreiben [mit einem Plastikstift o.Ä.] entstehenden Druck messen
und im Computer graphisch abbilden [°]
Das Spielen mit dem Computer muß Reschke Spaß bereitet haben.
Wörter wie Network, Monitor oder Digipad [94.28] rutschten in seine
Briefe.
,
[1*]
abwertend
unumschränkter Machthaber in einem Staat;
Gewaltherrscher [[D1]](textgrid:24cgt#D)
Kein Diktator [246.13], einzig die freie Marktwirtschaft
herrscht.
,
[1*]
bildungsspr.
mündliche od. schriftliche Ausdrucksweise; Rede-,
Schreibstil [[D]](textgrid:24cgt#D)
Und gegen Schluß schreibt er, bei sonst klarer Diktion [15.29],
über weltweite Vorbereitungen zur Feier der
Jahrtausendwende:
,
[1*]
flüssige bis sämig gebundene Beigabe zu
verschie-denen Gerichten, die als Gewürz Dill enthält, eine krautige
Pflanze mit fein gefiederten, würzig duftenden Blättern u.
gelblichen Blüten in großen Dolden [[° D Dill; D Soße 1]](textgrid:24cgt#D)
Es gab Zanderfilet in Dillsoße [292.16] und Schweinebraten
danach.
,
[3*]
bildungsspr.
Ausmaß (im Hinblick auf seine räumliche,
zeitliche, begriffliche Erfassbarkeit) [[D2]](textgrid:24cgt#D)
[…] doch hat der Blick vom siebzehnten Stockwerk auf die mit
allen Türmen wiedererstandene Stadt den Anwesenden die Dimension
[119.9] der vorliegenden Beschlußsache deutlich gemacht.
Leise, doch sichtlich erregt, wies Jerzy Wróbel der geplanten
Aktion eine »unmenschliche Dimension [194.16]«
nach.
Da die Anzahl der Anträge einstiger Umsiedler aus Schlesien,
Ostpreußen und Pommern Dimensionen [231.22] annahm, die alle
Danziger Zahlen auf Mittelgröße herabstuften […]
,
[1*]
Sprachw.
eine Verkleinerung eines Substantivs ausdrückende
Ableitung; Verkleinerungsform [[D]](textgrid:24cgt#D)
Erst als die Witwe im Verlauf des Abendessens, bei diesmal
ungarischem Wein, seinen Universitätsrang mit Hilfe des Diminutivs
[74.31] verniedlichte […]
,
[2*]
1.Gegenstand, Sache, die nicht näher bezeichnet
wird [[D ¹Ding 1a]](textgrid:24cgt#D)
[…] er liebte es, nicht nur Dinge [104.21], sondern
Gefühle, Tagträume, bloße Zufälle, selbst Luftspiegelungen auf
sockelhohe Begriffe zu heben.
2.Vorgang, Ereignis [[D ¹Ding 2a]](textgrid:24cgt#D)
[…] zumal die Schwarzseher, nach Lage der Dinge
[172.18], meistens recht behalten;
,
[1*]
höherer Beamter im auswärtigen, diplomatischen
Dienst, der bei einem fremden Staat akkreditiert ist u. dort die
Interessen seines Landes vertritt [[D1]](textgrid:24cgt#D)
Über drei leere Barhocker hinweg sprach ihn von links her ein im
Stil südostasiatischer Diplomaten [45.30] gekleideter Herr an
[…]
,
[3*]
a)Auseinandersetzung zwischen einzelnen Personen
über bestimmte, sie angehende Fragen [[D1b]](textgrid:24cgt#D)
[…] doch dann löste die deutsche Seite durch bloßes
Nennen von Wünschen eine grundsätzliche Diskussion [176.18]
aus.
Nach Reschkes Rapport gelang es Alexandra, diese Diskussion
[197.8] zu beenden […]
Inmitten der immer kleinteiliger werdenden Diskussion
[235.10] stand Reschke auf und stellte sich vor eines der
Fenster im siebzehnten Stock des Hevelius.
b)[unter der Führung eines
Diskussionsleiters stattfindendes, in bestimmter Form
ablaufendes] Gespräch, Aussprache, Austausch von Meinungen
mehrerer Personen über ein bestimmtes Thema [[D1a]](textgrid:24cgt#D)
[Podiumsdiskussion](textgrid:24cgr#podiumsdiskussion)
,
[1*]
bildungsspr.
kontrovers geführtes Gespräch; Streitgespräch
[[D]](textgrid:24cgt#D)
Diese breite Skala von Meinungen brachte ihn oft in Disput
[104.3] mit sich selbst.
,
[5*]
bildungsspr.
räumlicher Abstand, Zwischenraum, Entfernung
[[D1]](textgrid:24cgt#D)
Auch Reschke rückte einen Hocker näher, so daß nur ein letzter
als Distanz [46.17] leer blieb.
[…] wohl aber hatte Reschke einer privaten Produktion den
Auftrag erteilt, die Einsegnung des Friedhofs und - aus gebotener
Distanz [134.9] - die ersten Beerdigungen aufzuzeichnen.
Ü
aus einem zeitlichen Abstand [[D1]](textgrid:24cgt#D)
Soeben hat er noch Chatterjee, der im Taxi vorgefahren ist, als
Friedhofsbesucher eingeführt, sieht ihn nun aber aus überdehnt
zeitlicher Distanz [259.3] […]
An anderer Stelle verwandeln sich ihm die vielen, »zu vielen
gierigen Schwäne im seichten Ostseesud« nach Jahren
Distanz [268.16] zu einem einzigen gefräßigen Schwan
[…]
So etwas kann nur aus zeitlicher Distanz [293.31] begriffen und
abschließend gewertet werden.
[Siebenjahresdistanz](textgrid:24cgx#siebenjahresdistanz); [Zehnjahresdistanz](textgrid:24ch4#zehnjahresdistanz)
,
[1*]
fehlender innerer [u. auch räumlicher] Abstand
zueinander [[° D distanzlos]](textgrid:24cgt#D)
Doch auch den Witwer und die Witwe […] wird die
Distanzlosigkeit [22.6] der Vornamen erschreckt haben.
,
[1*]
(zu den Korbblütlern gehörende) krautige Pflanze
mit stacheligen Blättern u. Stängeln u. mehr od. weniger großen
Blütenköpfen mit lila od. weißen Röhrenblüten [[D]](textgrid:24cgt#D)
Und wie er in seiner Doktorarbeit die drei Disteln [17.21] und
fünf Rosen im Wappen des Theologen Aegidius Strauch [deutet]
,
[4*]
zur Zeit der Handlung noch Währungseinheit der
Bundesrepublik Deutschland [°]
Man könne jetzt schon von knapp dreißigtausend ausgehen, die
bereit seien, […] bis zu 1 000 DM [93.29] im voraus zu zahlen
[…]
[…] in Reschkes erstem Kassenbericht sind sie mit 20 000 DM
[114.31] beziffert.
Wie auch immer errechnet, betrug die Pachtsumme 484 000 DM
[118.14] und sollte jährlich zum 2. November fällig sein.
Die zusätzliche Nutzungsgebühr für die gesamte Dauer des
Pachtvertrages belief sich auf 6 Millionen DM [118.17] und mußte
innerhalb von zwei Jahren beglichen werden.
[Deutschmark](#deutschmark); [D-Mark](#d-mark); [DM-Basis](#dm-basis)
,
[1*]
[DM](#dm)
An unserer D-Mark [56.17] kommen die nicht vorbei.
,
[1*]
auf der Grundlage der [DM](#dm) [°]
Die litauische Komponente der Idee, der »Polnische Fried-hof
in Wilna« und dessen finanzielle Ausstattung auf DM-Basis
[119.3], wurde in einem zusätzlichen Paragraphen aufgehoben
[…]
,
[1*]
Anlage in Werften u. Häfen zum Überholen, Warten
von Schiffen [[D1]](textgrid:24cgt#D)
Allen Bahngleisen, den Arbeiterhäusern aus Kaiser- und
Schichauzeiten und der Werft mit Kränen und Docks [214.24]
vorgelagert […]
,
[1*]
bes. kath. Kirche
verbindliche, normative Glaubensaussage
[[Da]](textgrid:24cgt#D)
[…] sogar das Verharren der katholischen Kirche im Dogma
[93.3] soll er mittels Gegendogma verursacht haben […]
[Gegendogma](textgrid:24cgd#gegendogma)
,
[3*]
1.a)höchster akademischer Grad, der durch eine
schriftliche wissenschaftliche Arbeit, die Dissertation, u. eine
bestandene mündliche Prüfung, das Rigorosum, erworben wird
[[D1a]](textgrid:24cgt#D)
Mein ehemaliger Mitschüler, der seinen Doktor [26.6] gemacht
und es bis zum Professor gebracht hat […]
b)Träger eines Doktortitels
[[D1b]](textgrid:24cgt#D)
[…] doch trug er seinen Berufsstand nach, gab sich als
Doktor [23.30] der Kunstgeschichte und Professor mit
Lehrtätigkeit im Ruhrgebiet zu erkennen […]
[…] segneten Hochwürden Bieroński, als Priester der
Petrikirche, und Konsistorialrat Karau, als Doktor [133.28] der
Theologie, den Versöhnungsfriedhof als ökumenisches Doppel
ein;
[Dr.](textgrid:24cg6#dr.)
2.
ugs.Arzt
[[D2]](textgrid:24cgt#D)
[Doktä [Brakup Missingsch]](textgrid:24cg8#doktä)
,
[6*]
für die Erlangung des Doktorgrades angefertigte
wissenschaftliche Arbeit; Dissertation [° D; D
Dissertation]
Und wie er in seiner Doktorarbeit [17.21] die drei Disteln und
fünf Rosen im Wappen [deutet]
[…] wollte, um gründlich zu sein, das Thema seiner vor
Jahrzehnten abgeschlossenen Doktorarbeit [24.2], »Grabplatten
und Epitaphien in den Danziger Kirchen«, nicht verschweigen
[…]
Das war im Frühjahr '58, als ich an meiner Doktorarbeit [25.3]
saß […]
Weniger sicher bewogte sich die Vergolderin im Feld
blankgetretener Bodengrabplatten, weshalb sie […] die Bitte
nach gelegentlicher Übersendung seiner Doktorarbeit [74.24]
aussprach:
Schon seine Doktorarbeit [103.13] über Bodengrabplatten liest
sich als Entwurf späterer Thesen.
[…] desgleichen sollen seine Notizen über das runenhafte
Hauszeichen des Patriziers Georg Brothagen und die Zitate aus seiner
Doktorarbeit [225.25] unbeachtet bleiben.
,
[1*]
Urkunde, amtliches Schriftstück [[D1]](textgrid:24cgt#D)
Nach detaillierter Erwähnung einer Vitrinenausstellung, die alte
Stiche, Veduten und vergilbte Dokumente [112.4] zur Ansicht brachte
[…]
,
[2*]
Zusammenstellung, Ordnung u. Nutzbarmachung von
Dokumenten u. [Sprach]materialien jeder Art (z.B. Urkunden, Akten,
Zeitschriftenaufsätze zur Information über den neuesten
Erfahrungsstand) [[D1a]](textgrid:24cgt#D)
Als ich sie fragte, ob ich ihr Fotos vom Versöhnungsfriedhof, die
ich für eine fortlaufende Dokumentation [184.12] sammle, zeigen
dürfe, winkte sie ab:
Fremd und gewiß unpassend für Reschkes Dokumentation [190.30]
wirkt ein Foto, daß die Piątkowska geschossen haben muß.
,
[1*]
Währungseinheit in den USA […] [[D]](textgrid:24cgt#D)
Viel Kundschaft bei offener Tür und eine Schiefertafel neben dem
Eingang, auf der, stündlich verändert, der amerikanische Dollar
[10.26] im Verhältnis zur Landeswährung teurer und teurer wurde
[…]
[Dollarkurs](#dollarkurs)
,
[2*]
[Kurs (2)](textgrid:24cgj#kurs.2) des [Dollars](textgrid:24cg6#dollar)
[[D]](textgrid:24cgt#D)
Übers Wetter, den Dollarkurs [49.13], die Dauerkrise der Werft,
sie redeten jetzt eher belanglos.
Er, Reschke, habe seit Beginn der Golfkrise auf den unsteten
Dollarkurs [285.17] spekuliert;
,
[2*]
große, künstlerisch ausgestaltete, meist
bischöfliche Kirche mit ausgedehntem Chor [[D ¹Dom]](textgrid:24cgt#D)
Fest steht, daß sie am Tag nach der Ankunft und Hotelübernachtung
-Zimmer neben Zimmer - einen Stadtbummel gemacht, den Dom [110.12]
und in ihm die astronomische Uhr besucht […] haben
[…]
Nur von der Autobahnbrücke herab sieht Alexandra tief unten den
Dom [182.17].
,
[1*]
das Dominieren; Vorherrschaft [[D2b]](textgrid:24cgt#D)
Die Neudeutschen tun sich schwer mit der veränderten Lage,
während den Altpolen die asiatische Dominanz [259.31] erträglich zu
sein scheint […]
,
[1*]
gewaltiges, großes Wort; Pathetik [°]
Dieses Menschenrecht kennt keine Grenzen! Lauter Donnerworte
[53.16].
,
[1*]
Ü
aus zwei Spielern bestehende Mannschaft [D
¹Doppel 2b]
[…] segneten Hochwürden Bieroński, als Priester der
Petrikirche, und Konsistorialrat Karau, als Doktor der Theologie,
den Versöhnungsfriedhof als ökumenisches Doppel [133.29]
ein;
,
[1*]
Ü
Schlafhaltung, bei der zwei Menschen Rücken an
Rücken liegen [°]
Ihrer Aufforderung, endlich zu schlafen, das hieß Rücken an
Rücken zu liegen, verdanke ich die Notiz: »Machen wir
Doppeladler [79.22]«.
,
[1*]
zweifacher [Altar](textgrid:24cg3#altar) [°]
Nichts ist wünschenswerter als die Symbiose Kali-Maria, als der
von Ihnen beschworene Doppelaltar [48.7].
,
[1*]
Formulierung, die auf zweifache Weise
interpretiert werden kann, die einen Nebensinn enthält [° D
doppeldeutig a,b]
Und wenn er emblematisch wurde und ihr die Doppeldeutigkeiten
[166.5] barocker Grabsteine offenbarte, hing sie an seinen
Lippen.
,
[1*]
zweifache [Feier](textgrid:24cg9#feier) [°]
Doch als im späteren Verlauf der Doppelfeier [138.15] das
Aufsichtsratsmitglied Erna Brakup in Stimmung geriet, lief das
Tonband.
,
[4*]
zweifaches [Grab (b)](textgrid:24cgd#grab.b) [°]
Und dann - kaum standen sie unter Bäumen und zwischen
überwucherten Einzel- und Doppelgräbern [21.17] - stellte sich der
Witwer förmlich der Witwe vor:
[…] gelang es Alexandra, diese Diskussion zu beenden, indem
sie auf das Doppelgrab [197.9] ihrer Eltern auf dem Friedhof am
Hagelsberg hinwies und eine Umbettung […] strikt
verweigerte:
Ich lasse meines Mitschülers Abschweifungen über das Doppelgrab
[225.21] der Brüder Mackensen und die große Porphyrplatte, in deren
Mitte ein springender Hirsch Deutungen zuläßt, beiseite;
Zwei Holzkreuze nur bezeichnen das Doppelgrab [299.26].
,
[3*]
zweifache [Grabstelle](textgrid:24cgd#grabstelle) [°]
Dieser Doppelgrabstelle [23.11] sage ich nach, daß sie,
buchsbaumumrandet, weniger überwuchert ist als die benachbarten
Grabstellen.
Da aber Reschke ausschließlich jenes Gelände meinte, auf dem die
Doppelgrabstelle [66.30] einer Großeltern väterlicherseits den
Eltern vorbehalten gewesen war […]
Zudem war das Interesse an Doppelgrabstellen [136.17]
groß.
,
[1*]
Bauw.
großes [Haus (1b)](textgrid:24cgf#haus.1b) aus zwei Häusern, die
an der gemeinsamen Grenze aneinander gebaut sind, von denen aber
jedes auf eigenem Grundstück steht [[D]](textgrid:24cgt#D)
Dem Doppelhaus [31.24] ul. Ogarna 78/79 hatte die Baugeschichte,
wie sonst keinem Haus in der Hundegasse, als Terrasse einen
Beischlag zugestanden.
,
[1*]
zweifaches [Projekt (a)](textgrid:24cgr#projekt.a) [°]
Auf jeden Fall verlangt unser Doppelprojekt [72.9] ganzen
Einsatz!
,
[1*]
Unterrichtsstunde, die doppelt so lange dauert wie
eine einfache [[D]](textgrid:24cgt#D)
[…] mein Mitschüler, dem schon während der wöchentlichen
Doppelstunde [125.19] Kunsterziehung auf seinem Pelikanblock
erschreckend vorauseilende Kritzeleien gelungen waren
[…]
,
[1*]
zweifacher [Ton (2a)](textgrid:24cgz#ton.2a) [°]
Dieser nach kurzem Anschlag klagende Doppelton [126.9].
,
[1*]
[Tür (a)](textgrid:24cgz#tür.a), die (zur besseren Isolierung)
aus zwei hintereinander angebrachten Türen besteht [[D]](textgrid:24cgt#D)
[…] war versucht, in einer noch offenen Bar ein Gläschen und
noch eins zu kippen, etwa im Schauspielerclub, der aus weit offener
Doppeltür [44.24] mit Gesang Betrieb meldete […]
,
[1*]
Übereinstimmung, Gemeinsamkeit bei zwei
Personen [°]
[…] weil sie dem Gleichklang der Vornamen und dem
gemeinsamen Stand des Verwitwetseins noch eine weitere Doppelung
[27.20] draufsetzen wollte, überraschte ihn ihre berufliche
Erklärung:
,
[3*]
[Hotelzimmer](textgrid:24cgf#hotelzimmer) mit zwei
[zusammenstehenden] Betten [[° D]](textgrid:24cgt#D)
Eine Rechnung belegt, daß sie die Nacht vom 17. zum 18. März im
Hamburger Hotel Prem, diesmal in einem Doppelzimmer [113.19],
verbracht haben.
[…] sicherte sie über das Büro für Touristik » Orbis« ausreichend viele Einzel- und Doppelzimmer [133.6]
für die demnächst zu erwartenden Trauergäste.
Schon für den zweiten Feiertag war in Göttingen, Gebhards Hotel,
ein Doppelzimmer [182.11] bestellt.
,
[4*]
ländliche Ortschaft, kleinere Siedlung mit oft
bäuerlichem Charakter [[D1]](textgrid:24cgt#D)
[…] wo früher die Gehöfte des Dorfes [64.12] Bissau ihre
leicht gehügelten Äcker um sich versammelt hatten […]
Vom Friedhofshügel gesehen, grenzte gleich hinterm Dorf [257.31]
der Flugplatz Rębiechowo an.
Unterhalb des Steilhangs liegt auf gerundetem Sattel ein Dorf
[299.11], davor, ummauert im freien Feld und von Zypressen
bestanden, der Friedhof.
Ich nenne den Namen des Dorfes [299.22] nicht, auf dessen
Friedhof sie knapp vor der Mauer liegen.
[Dorffriedhof](#dorffriedhof); [Fischerdorf](textgrid:24cg9#fischerdorf);
[Kurdorf](textgrid:24cgj#kurdorf)
,
[1*]
[Friedhof](textgrid:24cg9#friedhof) eines [Dorfes](textgrid:24cg6#dorf)
[°]
Vom Dorffriedhof [299.28] aus hat man einen weiten Blick übers
Land.
,
[2*]
1.kleiner [runder] Behälter mit Deckel
[[D1]](textgrid:24cgt#D)
»Sie benutzt die Küche gelegentlich als Werkstatt«,
schreibt Reschke und weist auf ein Regal voller Flaschen, Dosen
[34.16] und Werkzeug hin.
2.
Blechdose, in der Lebens-, Genussmittel luftdicht
verschlossen konserviert werden [[D Konservendose]](textgrid:24cgt#D)
Aus Dosen [276.22] sollten grönländisches Krabbenfleisch und
norwegischer Räucherlachs gegabelt werden […]
,
[1*]
Lehrender an einer Hochschule, Fachhochschule,
Volkshochschule u. a. Einrichtungen, bes. in der beruflichen Aus-
und Weiterbildung [[Da]](textgrid:24cgt#D)
[…] mancher Assistent, Dozent [103.6] oder Professor ohne
Lehrauftrag hat damals seine Karriere eingefädelt.
[6*]
Ich vermute, daß Professor Dr. [38.19] Reschke diesen Vortrag
[…] wie vor größerem Auditorium entwickelt hat.
Professor Dr. [105.5] Alexander Reschke hing, aus Studentenmund,
ein Spitzname an, die Unke.
[…] Dr. [117.8] Heinz Karau, Konsistorialrat der
Nordelbisch-Lutherischen Kirche.
Konsistorialrat Dr. [177.31] Karau nannte den Lebensabend » die Zeit der Einkehr und also Heimkehr«.
Ganz im Sinne des verehrten Herrn Professor Dr. [196.23] Reschke
ließe sich die eine oder andere Bodengrabplatte steingehauen
beschriften.
Jener junge Mann namens Dr. [237.24] Torsten Timmstedt hat bei
einer Lebensversicherung Erfahrungen im Management gesammelt
[…]
,
[1*]
ungeduldig, nachdrücklich antreiben, etw. zu
tun [[D4a]](textgrid:24cgt#D)
Die Friedhofsordnung […] regelte endlich, auf Drängen
[232.22] der Piątkowska, das Recht auf anonyme
Begräbnisse.
,
[1*]
schnurförmig ausgezogenes Metall [[D1]](textgrid:24cgt#D)
[…] man möge am teuren Draht [153.17] sparen und Bauelemente
der jüngst hinfällig gewordenen Berliner Mauer [einführen]
[Golddraht](textgrid:24cgd#golddraht)
,
[1*]
Fachspr.
Ansicht von oben [[D]](textgrid:24cgt#D)
Aber ihm reichte die Draufsicht [160.23].
,
[1*]
ugs.
Einfall, Kunstgriff, mit dem sich ein Problem
lösen lässt [[D1]](textgrid:24cgt#D)
Auf solchen Dreh [186.12] muß man kommen. Das nenn' ich
Absahnen.
,
[2*]
geh. veraltend
das Einmischen in jmds. Angelegenheiten, in ein
Gespräch und Aufdrängen einer anderen Meinung [° D
dareinreden]
Ausgehungerte Fragesätze und Leidenschaft, streng auf zwei
Personen verengt, die mittels Papier zu Wort kommt, ohne Dreinrede
[82.7] von außen...
An diese lästige Dreinrede [119.29] werden wir uns gewöhnen
müssen.
,
[1*]
[Gebimmel](textgrid:24cgd#gebimmel) einer
[Dreitonklingel](#dreitonklingel) [°]
[…] obgleich ihr die vielen blitzblanken, die Alt- und
Rechtstadt belebenden Rikschas mit ihrem melodischen Dreitongebimmel
[289.5] gefielen.
,
[2*]
kleine Glocke, die beim Anschlagen eine Folge von
drei [Tönen (2b)](textgrid:24cgz#ton.2b) von sich gibt [[° D Klingel 2]](textgrid:24cgt#D)
Die in Chatterjees Werkstätten entwickelte Dreitonklingel
[212.30] ließ vielerorts ein melodisch tönendes Konzert vertraut
werden […]
Rom ist frei von Gestank, kein Dauerhupen, nur noch das
melodische Geläut der Dreitonklingeln [297.26].
[Dreitongebimmel](#dreitongebimmel)
,
[1*]
großer dreizinkiger Stab [[D]](textgrid:24cgt#D)
Als sich Witwe und Witwer unterm geschwungenen Dreizack [63.23]
des Gottes Neptun trafen […]
,
[7*]
[Wohnung](textgrid:24ch2#wohnung) mit drei [Zimmern
(b)](textgrid:24ch4#zimmer.b), Küche u. Bad [[D]](textgrid:24cgt#D)
Und als sich Witold […] nach Westen absetzte, um in Bremen
zu studieren, war die Witwe in der vormals engen, nun geräumigen
Dreizimmerwohnung [31.22] allein, aber nicht unglücklich.
In seinen Notizen hat Reschke, gleich nach der Beschreibung der
Dreizimmerwohnung [32.27], noch einmal rückblickend ihre Augen auf
sich wirken lassen:
Auch ich bewohne nach dem Tod meiner Frau […] eine
allerdings geräumige Dreizimmerwohnung [33.8] von studioartigem
Zuschnitt […]
Die Dreizimmerwohnung [121.3] in der Hundegasse stand ihm
offen.
[…] doch könnte mildernd gesagt werden, daß unser
deutsch-polnisches Paar Reife bewies, als ihm die täglich neue
Aufgabe gestellt war, in Alexandras Dreizimmerwohnung [172.22] zu
überwintern.
Als unser Paar nach Ende der ersten Januarwoche wieder in der
Hundegasse die Dreizimmerwohnung [187.14] bezog, wurde es doch noch
kalt.
Weil die Vergolderin einen Teil ihrer beruflichen Tätigkeit in
die Küche der Dreizimmerwohnung [238.21] verlegt hatte
[…]
,
[1*]
meist alkoholisches [Mix]getränk [[D]](textgrid:24cgt#D)
Unschlüssig, was mit dem frühen Abend zu tun sei, lud der Witwer
die Witwe zu einem Drink [72.17] in die Bar, gleich hinter der
Rezeption, ein.
,
[6*]
der dritte Teil eines Ganzen [°]
[…] standen der schlanke Rathausturm und der stumpfe Turm
der Marienkirche im Blick, beide von den Giebeln der
gegenüberliegenden Häuserfront im oberen Drittel [32.10] wie
abgeschnitten.
Du mußt wissen, daß in Gdańsk und Gdynia, nein, in ganze
Wojewodschaft mehr als Drittel [85.29] von Bevölkerung kommt von
Wilno und möcht da liegen, wenn Zeit ist rum.
Allerdings müsse ein Drittel [94.1] der Summe für den Friedhof in
Wilna abgezweigt und auf einem Sperrkonto verwahrt werden
[…]
Der Computer hatte richtig gerechnet: nur ein Drittel [115.15]
der Einzahler machte von der angebotenen Raten-zahlung
Gebrauch.
Trotz der günstigen Kontostände muß gesagt werden, daß ein
Drittel [158.4] des Kapitals samt Zinsen der immer noch ruhenden
litauischen Vertragskomponente vorbehalten war;
Das untere Drittel [223.4] des erst Mitte der siebziger Jahre
eingeebneten Sankt-Joseph-Friedhofs wird vom Röhrengeschlinge einer
Fernheizungsleitung überbrückt […]
[Drittelanteil](#drittelanteil)
,
[1*]
[Drittel](#drittel); [Anteil](textgrid:24cg3#anteil)
[…] hatte sich die Piątkowska mit einer finanziellen
Zusicherung stark gemacht, die durch den Drittelanteil [210.19] am
Vermögen der Friedhofsgesellschaft gedeckt war;
,
[1*]
Laden, in dem Erzeugnisse aus der Dritten Welt
angeboten werden, mit deren Kauf der Käufer die Länder der Dritten
Welt unterstützt [[D]](textgrid:24cgt#D)
Geschenkt bekam ich einen Bildband, den ich bereits besitze:
Drost, ›Die Marienkirche‹, und Alexandra Topflappen aus einem
Dritte-Welt-Laden [185.21].
,
[1*]
Bauw.
Verbindungselement zum Zusammenhalten von
Bauteilen [[D2]](textgrid:24cgt#D)
[…] jedes Grabmal muß standsicher aufgestellt und durch
Dübel [150.9] mit dem Sockel oder dem Fundament verbunden
sein.
,
[1*]
Ü
Widerstreit, Dualismus [°]
Mir ist, als wolle Alexandra ihre manchmal kindisch anmutende
Widerborstigkeit durch Charme wettmachen. Ein amüsantes Duell
[52.9], dem ich gerne sekundiere.
,
[1*]
Musik
Komposition für zwei Singstimmen mit
Instrumentalbegleitung [[D1a]](textgrid:24cgt#D)
In jeder Oper hätten sie ihr Duett [13.18] singen können, schon
wüßte ich, nach wessen Musik.
,
[1*]
reinstes verarbeitetes [Gold (1)](textgrid:24cgd#gold.1)
[[D]](textgrid:24cgt#D)
Mattvergoldung und Glanzvergoldung mit Blattgold aus Dukatengold
[27.28].
,
[1*]
durch den Wind aufgeschütteter Sandhügel od.
-wall [[D]](textgrid:24cgt#D)
Sie werden ihren Weg an der alten Volksschule vorbei durch die
Dünen [265.22] genommen haben.
[Stranddüne](textgrid:24cgx#stranddüne)
,
[1*]
Zustand des Dunkelseins; lichtarmer Zustand
[[Da]](textgrid:24cgt#D)
Als uns Wróbel bei einbrechender Dunkelheit [176.8] von dem
wüsten Gelände führte, schlug ich vor, hier Ordnung einkehren zu
lassen, selbstverständlich auf Kosten der
Friedhofsgesellschaft.
[Nachtdunkel](textgrid:24cgp#nachtdunkel); [Novemberdunkel](textgrid:24cgp#novemberdunkel)
,
[2*]
a)neblige Luft,
getrübte Atmosphäre [[D1a]](textgrid:24cgt#D)
Er blickte auf die Innenstadt hinab und ließ langsam den
Blick von rechts nach links wandern, als wollte er ihre Türme im
Dunst [235.14] der Abenddämmerung zählen und deren Reihenfolge
prüfen:
b)von starkem Geruch [u. Dampf]
erfüllte Luft [[D1b]](textgrid:24cgt#D)
[…] seitlich die breit gelagerte, wie von Dünsten
[13.24] geblähte Markthalle, düster Sankt Nikolai, die
Bauersfrauen benachbarter Marktstände und mögliche
Kundschaft;
[Schwefeldunst](textgrid:24cgx#schwefeldunst)
,
[1*]
Unordnung [[D1]](textgrid:24cgt#D)
Und ihm war mit ihrer Person das Durcheinander [173.2] im
windschiefen Bücherregal liebenswert.
,
[2*]
Öffnung, Weg zum Durchgehen [[D1b]](textgrid:24cgt#D)
Wir standen eng, wagten uns nicht in den schmalen Durchgang
[226.13].
Den Ausschnitt eines Durchgangs [240.20] breit sah man die Ostsee
kleine Wellen machen.
,
[1*]
trotz räumlicher Behinderung durch einen Raum, Ort
o.Ä. zum Ziel gelangen [[D1]](textgrid:24cgt#D)
Stichwörtern lese ich ab, daß in Erna Brakups Kate Wohn- und
Schlafzimmer sowie die Veranda überfüllt gewesen sind, kein
Durchkommen [265.1], zu wenige Stühle.
,
[1*]
gerade Linie, die durch den Mittelpunkt einer
regelmäßigen ebenen od. räumlichen Figur geht [[D]](textgrid:24cgt#D)
Und die Pantheonkuppel war wie erbaut für den Unkenruf,
vielleicht weil Höhe und Durchmesser [296.20] von einem Maß
sind.
,
[1*]
Zeit anhaltender großer Trockenheit [[D]](textgrid:24cgt#D)
Was hält Trockenheit, sogar Dürreperioden [125.11] aus?
,
[1*]
Set bestehend aus Brausekopf, Wasserschlauch und
Duschstange [°]
Reschkes letztes Mitbringsel aus Bochum, eine verchromte
Duschgarnitur [154.30] mit regulierbarer Mischbatterie, wurde
bereits am 7. August […] eingeweiht:
[1*]
landsch.
Dunkelheit, Finsternis [[° D duster]](textgrid:24cgt#D)
Bei Licht besehen oder im Dustern [79.8]: er mager, aber nicht
altersdürr, sie rundlich stramm, doch nicht verfettet: die beiden
gaben ein mögliches Paar ab.
,
[14*]
Menge von zwölf Stück [[Da]](textgrid:24cgt#D)
[…] waren ihm nun die Einkaufsnetze der Witwe - sie erbte
nicht nur das eine, sondern ein halbes Dutzend [17.13] - Zeugnisse
vergangener Kultur […]
Gegenüber dem auf ansteigender Wiese benachbarten
Soldatenfriedhof mit Ehrenmal der Roten Armee, auf dessen Vorfeld
ein Dutzend [21.14] Halbwüchsige Fußball spielten […]
Überhaupt Altäre. Hab' ich drei Dutzend [27.31] schon fertig. In
Dominikanerkirche und überall.
Ich hätte mir, ungeladen und ein halbes Dutzend [49.11] Barhocker
entfernt, einen Wodka bestellt.
[…] weil aber Polen, inzwischen nur Polen die drei Dutzend
[121.28] Rikschas in Bewegung hielten, war das Nein der Witwe vom
Nationalstolz bestimmt […]
Ich verfüge über ein halbes Dutzend [129.9] Kassetten.
Der Präsident der westdeutschen Republik war unterwegs, um mit
wohlgesetzten Reden ein halbes Dutzend [129.17] Tölpeleien des
amtierenden Kanzlers zu überdecken […]
Aus des allabendlich diskutierenden Paares Gerede kann ich ein
halbes Dutzend [172.2] Beurteilungen der Deutschen und Polen
herausfiltern, darunter dieses Zeugnis:
Alexandra wunderte sich über ein Dutzend [175.8] schwarzpolierter
Granitsteine, auf denen samt Mondsichel und Stern die Namen und
Daten polonisierter Tataren eingemeißelt stehen.
Bald darauf begannen Renovierungsarbeiten in einem halben Dutzend
[179.22] Gewerkschaftsheimen, darunter solche mit
Meeresblick.
Ein gutes Dutzend [213.19] waren sie nun und brachten außer
Tatkraft Geschäftssinn mit;
[…] wie gottlos sie dem Handwerk des Vergoldens nachgegangen
sei und dennoch zwei Dutzend [256.24] Altären zu neuem Glanz
verholfen habe […]
Der Magistrat der Stadt hatte […] mit einem Sitzungstisch
aus schwerer Eiche und dem Dutzend [272.22] Altdanziger Eichenstühle
einen Raum gestellt, der ganz im Stil des siebzehnten Jahrhunderts
gehalten war.
Ein Dutzend [277.11] Pfadfinder mochten die Feldsteine in die
schilfbestandene Bucht ans Lagerfeuer gerollt haben.