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タイトル: 二人の女性と「子ども時代」の関係 : アイヒェンドルフの短篇『誘拐』より
その他のタイトル: Die Verbindung zwischen zwei Frauen und ihrer Kindheit: Überlegungen zu Eichendorffs Novelle Die Entführung
著者: 藤原, 美沙  KAKEN_name
著者名の別形: Fujiwara, Misa
発行日: Dec-2010
出版者: 京都大学大学院独文研究室研究報告刊行会
誌名: 研究報告
巻: 24
開始ページ: 45
終了ページ: 62
抄録: In einem von Eichendorff in seinen 1834 entstandenen Roman Dichter und ihre Gesellen eingeschobenen Märchen wird dargestellt, wie alle Erscheinungen dieser Welt sich in zwei Kindern, Kasperl und Annerl, harmonisieren. Auch in der kurz darauf erschienenen Novelle Die Entführung (1837) geht es darum, dass zwei Personen, Diana und Leontine, als Kinder trotz ganz unterschiedlicher Wesenseigenschaften sehr gute Freundinnen gewesen waren, die in Harmonie miteinander leben konnten. Die Novelle endet jedoch, ohne dass es zu einem Wiedersehen der beiden inzwischen erwachsenen Frauen kommt und ohne dass ihnen ihre glückliche Kindheit wieder erscheint. Die Hauptursache dafür ist der junge Graf Gaston, der als Begleiter seines"aufgeklärten" Königs unter der Langeweile leidet, und aus einer plötzlich aufwallenden Leidenschaft Diana entführt, so dass Diana und Leontine einander nicht wiedersehen können. Im ersten Kapitel meines Beitrags wende ich mich zunächst den beiden Schauplätzen der Erzählung zu, d.h. dem Loire-Tal und Paris. Während die Landschaft an der Loire eine romantische, wunderbare Gegend ist, in der auch die Schlösser der drei Hauptpersonen liegen und mit der sich ebenso spannende wie emotionsgeladene Ereignisse, wie Raubüberfälle, eine Entführung und dann eine Hochzeit verbinden, ist Paris, damit kontrastierend, ein Ort, an dem zur Zeit Ludwigs XV. die Aufklärung in voller Blüte steht. Eben dort schlägt der König Gaston die oben erwähnte Entführung vor, der den Vorschlag bereitwillig akzeptiert. Das zweite Kapitel befasst sich mit einer Interpretation der beiden Protagonistinnen. Diana verkörpert, wie ihr Name bereits andeutet, die Eigenschaften der griechischen Jagdgöttin. Obwohl sie wie ein Mann erzogen wurde, bezaubert sie alle durch ihre Schönheit. Um aber ihre Jungfräulichkeit zu bewahren, flieht sie die Männer, die in sie verliebt sind, und stürzt sie dadurch ins Unglück. Im Gegensatz zu ihr ist Leontine von jener stillen Schönheit, die von den Männern leicht übersehen wird, und ihre scheinbare Passivität verdeckt bewusst ihre tiefe innere Leidenschaft. Das dritte Kapitel setzt sich damit auseinander, dass drei Motive Diana und Leontine gemeinsam sind, nämlich die Verkleidung der Frau als Mann, das Feuer und das weiße Tuch: Durch sie wird klar, dass das, was die eine nur wünscht, von der anderen in die Tat umgesetzt wird, was bedeutet, dass die zwei Frauen einander unbewusst ergänzen. Im vierten Kapitel geht es um das Motiv der Kindheit und seine Funktion im Kontext der Erzählung. Die Kindheit gilt, wie sich aus Eichendorffs Gedicht Abschied ablesen lässt, als ein heiliger Ort, an dem der Mensch die Wahrheit der Natur fühlen kann, d.h. in unserem Kontext als ein Ort, an dem Diana und Leontine als Kinder trotz ihrer ganz unterschiedlichen Eigenschaften problemlos in Harmonie miteinander leben konnten. Die Erinnerung an jene schöne Kindheit bringt die beiden Frauen einander wieder nahe. Aber durch das Dazwischentreten Gastons kommt es zu keinem Treffen. Das Ende der Geschichte, dass nämlich Diana sich in einem Kloster verborgen und Leontine Gaston geheiratet hat, ist auf der einen Seite glücklich, aber andererseits wohnt ihm auch eine unheimliche Stimmung inne, und wir erfahren nicht, ob die beiden Frauen sich danach irgendwann einmal noch aneinander erinnert haben. Das letzte Kapitel legt dann abschließend dar, wie sehr Eichendorff sich der Gefahr bewusst war, dass man in seiner Zeit immer mehr dazu neigte, an geheimnisvolle Erscheinungen nicht mehr zu glauben. Um solchen Menschen die Existenz des Wunderbaren wieder bewusst zu machen, behandelt Eichendorff in seiner Erzählung die Kindheit zweier Frauen, in der diese eng damit verbunden gewesen waren, und erinnert eindringlich daran, dass eine Harmonie der Welt nicht erreicht werden könne, wenn das Wiedererscheinen dieser Kindheit durch Vertreter der übermäßigen Vernunft, wie sie hier Gaston und der König verkörpern, gestört oder überhaupt ganz verhindert wird.
URI: http://hdl.handle.net/2433/138563
出現コレクション:24号

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