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Forschungspapier

Korporatisierung als gesundheitspolitische Strategie

MPG-Autoren
/persons/resource/persons41162

Döhler,  Marian
Projektbereiche vor 1997, MPI for the Study of Societies, Max Planck Society;

/persons/resource/persons41247

Manow,  Philip
Projektbereiche vor 1997, MPI for the Study of Societies, Max Planck Society;

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Zitation

Döhler, M., & Manow, P. (1991). Korporatisierung als gesundheitspolitische Strategie. MPIfG Discussion Paper, 91/9.


Zitierlink: https://hdl.handle.net/11858/00-001M-0000-0012-5B05-8
Zusammenfassung
In Untersuchungen zum bundesdeutschen Gesundheitswesen dominiert
bisher eine skeptische Einschätzung der staatlichen Reformfähigkeit, die mit
Hinweisen auf die ausgeprägte Verbändedominanz, die funktionale Abhängigkeit
des Staates von den Implementationsleistungen der Selbstverwaltung,
die vielfältigen föderalen Verflechtungen und parteipolitisch verursachten
Paralysen begründet wird. Dagegen wird in der vorliegenden Arbeit argumentiert,
daß diese Politikbedingungen nicht generell als Reformhindernisse
betrachtet werden können. Zwar werden systemverändemde Reformoptionen
recht zuverlässig unterdrückt, gleichzeitig ermöglichen die sektoralen Politikbedingungen
aber auch eine staatliche Steuerungsstrategie, die als Korporatisierung
medizinischer Versorgungssektoren bezeichnet wird. Diese gesundheitspolitische
Strategie gewinnt ihre ordnungspolitische Legitimität und ihre
politische Durchsetzungsfähigkeit, weil sie an einem Ordnungsmodell orientiert
ist, das im ambulanten Versorgungssektor seit langem existiert: Kollektivverträge
zwischen verpflichtungsfähigen Verbänden. In diesem Papier wird
nachgezeichnet, wie die Gesundheitspolitik der jüngsten Vergangenheit das
korporative Ordnungsmodell im Sinne staatlicher Steuerungsziele strategisch
fortentwickelt und in zunehmendem Umfang auf den Krankenhaus- und
Arzneimittelsektor übertragen hat.
Research into German health policy has been dominated by doubts about
government's capacity for reform. These skeptical views were based on assumptions
such as the strong influence of organized interests, the functional
relevance of self-governing associations, the intensive interlocks between
different levels of government or barriers caused by the mechanisms of coalition
government. lt is argued in this paper that these policy conditions,
although relevant for suppressing radical reforms, cannot be regarded exclusively
as restraints to governmental action in health policy. Rather these
institutional characteristics can be employed by the federal government for
an incremental strategy of corporatizing the health sector. The corporatization
strategy has gained ideological credibility and political momentum because
it is based on an already established and widely acknowledged mode of
governance: resource allocation through negotiations between peak associations.
This paper shows how the federal government has slowly, but perceptively,
transferred this governance model from its origins in ambulatory care
to the hospital and pharmaceutical sectors since the late 1970s.